Gepflogenheiten Öffentlicher Dienst bei Bewerbung
ich muss Euch dringend was fragen. Ich bin im Öffentlichen Dienst als Verwaltungsangestellte beschäftigt und habe eine dreijährige Tochter, die in den Kindergarten geht. Aus finanziellen Gründen muss ich den ganzen Tag arbeiten. Das Kind wird noch von den Großeltern betreut. Es klappt alles wunderbar, dem Kind fehlt es an nichts.
Nun habe ich mich für ein Abteilungssekretariat (heißt bei uns Vorzimmer) beworben und da hieß es, ob man die Bewerbung überhaupt ernst nehmen müsse, da ich ja ein Kind hätte????????????
Nun ja, der Abteilungsleiter hatte sich für eine 50-jährige Dame entschieden, deren Kinder aus dem Haus sind und die garantiert auch keine mehr bekommen wird. Ich kann den Chef sogar teilweise verstehen (schließlich fehlen viele Mütter häufig, weil die Kinder krank sind...), insofern finde ich die Entscheidung auch o.k.
Jetzt kommt aber der Hammer. Es war wieder eine Stelle in einem Abteilungsvorzimmer ausgeschrieben (2. Vorzimmerkraft), auf die ich mich beworben habe. Jetzt habe ich von einer Kollegin gehört, dass gesagt wird, es seien keine (!!!) Bewerbungen eingegangen und man habe Kollegin X angesprochen (besser gesagt: geradezu bedrängt), dass die das jetzt machen soll.
Ist doch komisch, oder? Ich weiß echt nicht, was ich denken soll. Landen meine Bewerbungen im Papierkorb? Ich muss noch dazu sagen, dass man mit meiner Arbeit sehr zufrieden ist, es gibt überhaupt keine Beschwerden und mit meiner Art kommen auch alle zurecht. Natürlich gibt es immer mal jemanden, mit dem man nicht so kann, aber mit der Mehrheit der Leute komme ich schon aus.
Es würde mich interessieren, ob das in anderen Ämtern/Behörden/Ministerien auch so üblich ist oder ob das nur bei uns der Fall ist. Ich bin total gefrustet, das könnt Ihr mir glauben!
Liebe Grüße
Christina
Re: Gepflogenheiten Öffentlicher Dienst bei Bewerbung
Re: Gepflogenheiten Öffentlicher Dienst bei Bewerbung
Meine persönliche Erfahrung mit dem Personalrat ist auch nicht die beste, an die kann man sich eigentlich nur wenden, wenn es um den Betriebsausflug geht oder einem die Farbe der Gardinen nicht passt.
LG, Melpomene
Re: Gepflogenheiten Öffentlicher Dienst bei Bewerbung
ich bin auch im Öffentlichen Dienst tätig, aber im technischen Bereich. So können sich Leute aus der Verwaltung nicht in die Stellenbesetzung 'einmischen', können sich selbst nicht auf die ausgeschriebenen Stellen bewerben. Vielleicht läuft es deswegen bei uns anders - sprich gerechter - als bei euch.
Eine Eingangsbestätigung der Bewerbung erfolgt immer! Eine Absage bekommt man auch auf alle Fälle.
Aber es ist auch bei uns so, dass man lieber BewerberInnen nimmt, die man z.B. aus Drittmittelprojekten schon kennt. Diese sind dann schon eingearbeitet und haben so einen Vorsprung externen BewerberInnen gegenüber.
Dass eine Bewerbung verschwindet, dass dürfte es nicht geben. An deiner Stelle würde ich nachhaken.
Zu den Fehltagen: Ich kenne einige Kollegen ohne Kinder, die öfter fehlten als ich. Ich habe kaum wegen Krankheit der Kinder auf der Arbeit gefehlt. Manchmal sind es gerade die Mütter, die selten fehlen. Ich z.B. versuche gerade wegen dieser Vorurteile einiger Chefs/Kollegen, so wenig Fehltage wie möglich im Jahr zu haben.
LG
Judie
Re: Gepflogenheiten Öffentlicher Dienst bei Bewerbung
also wenn du keine Reaktion auf deine Bewerbung bekommst, dann solltest du vielleicht einfach mal nachfragen!
Ich weiß, dass bei uns durchaus manche Stellen pro forma ausgeschrieben werden (müssen), obwohl schon vorher klar ist, welche Person eingestellt werden soll. Und es finden sich immer Gründe, weshalb derjenige dann ausgewählt wird und nicht jemand anders.
Das hat dann auch nichts mit deinem persönlichen Können und Wissen zu tun...
Beatrix
Re: Gepflogenheiten Öffentlicher Dienst bei Bewerbung
das ist ja wirklich ungeheuerlich! Allerdings verstehe ich nicht, wieso du nicht einfach nachfragst, wenn du sowas mitkriegst. Man kann sich doch immer nach dem Stand erkundigen.
Ist das jetzt eigentlich alles schon gelaufen und die Stelle futsch, oder gibt es noch Hoffnung?
LG, Antje
(die am Dienstag ein Vorstellungsgespräch haben wird)
Re: Gepflogenheiten Öffentlicher Dienst bei Bewerbung
ich habe bei der Personalabteilung nachgefragt, und da hieß es, das seien nur Gerüchte.
Die Kollegin, die angesprochen worden sein soll, habe ich ebenfalls gefragt und die bestätigte eben genau dieses Gerücht - dass ihr mitgeteilt wurde, es seien keine Bewerbungen eingegangen und sie das jetzt machen soll.
Ich bin dann in die entsprechende Abteilung gegangen und habe dort mit dem Chef gesprochen. Ich habe die Sache geschildert und ihm gesagt, dass mich das verwundert hätte. Wir haben uns ca. 1/2 Stunde unterhalten. Ergebnis war, dass mein jetziger Chef mich nicht gehen lassen will (und sich dann letztendlich wohl durchgesetzt hat) und die Personalabteilung denen halt die andere Kollegin reingesetzt hat.
Mein jetziger Chef hat mich ziemlich gemobbt (der Grund, weshalb ich da weg wollte), und merkt anscheinend jetzt wie unabkömmlich ich doch bin... Dann hoffe ich mal, dass er mich jetzt in Ruhe lässt und auch nicht bei anderen über mich herzieht. So erzählte er z. B. überall herum, ich hätte extremen Körpergeruch, wobei er der einzige war, der überhaupt etwas gerochen hat. Ich habe extra überall rumgefragt und alles hat mit dem Kopf geschüttelt.
Liebe Grüße
Christina
Re: Gepflogenheiten Öffentlicher Dienst bei Bewerbung
ich habe vergessen zu sagen, dass ich dir für Dienstag beide Daumen drücken werde. Was ist das denn für eine Stelle?
Gruß
Christina
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