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Einstellungsgespräch am Montag - Rat gesucht

Hallo!
Also:
Ich arbeite freiberuflich und habe einen festen Kunden, für den ich an unterschiedlichen Kostenstellen tätig werde. Das Gute ist: Er ist ein ziemlich sicheres Pferd, auf das es sich zu setzen lohnt, denn er beschäftigt mich schon lange, ist solvent, ein fairer AG, etc. Aber der Arbeitsaufkommen reicht nicht ganz, um in jedem Monat ein vernünftiges Gehalt zu sichern. Deshalb suche ich schon seit Längerem einen zweiten festen Auftraggeber.
Nun scheint es so, dass ich ihn durch Zufall gefunden habe, über eine gute Freundin meines Freundes. Sie weiß, dass ich schwanger bin und im April entbinde. Dennoch hat sie mich empfohlen, und ich bin am Montag zu einem Gespräch über eine mögliche Beschäftigung, gegenseitige Erwartungen usw. eingeladen. Meine Chancen stehen recht gut, denke ich.
Nun ist es so, dass der Zeitpunkt natürlich nicht sehr günstig ist für mich, eine neue Stelle anzutreten, vor allem nicht eine, die auf 3 volle Tage angesetzt ist (allerdings Home Office), inklusive sechsmonatiger Probezeit. Der Job ist aber so selten und gut, dass ich unmöglich ablehnen oder ihn verschieben kann. Dafür müsste ich geschlagen werden ,o)
Während der Probezeit traue ich mich natürlich nicht, den alten Job zu knicken, bei dem ich viel weniger verdiene. Der neue, zusätzliche ist ausgesprochen gut bezahlt. Aber alles zusammen bedeutet mindestens Vollzeit, gerade in der Einarbeitung.
Ich weiß nun nicht, was ich am Montag genau sagen soll. Sie haben mich trotz fortgeschrittener Schwangerschaft in die engste Wahl genommen und setzen vermutlich auf mein uneingeschränktes Engagement, trotz Baby und KiGa-Kind. Ich mag mich nicht disqualifizieren, indem ich sage, dass ich direkt mit höchstens 2 Tagen beginnen will o.Ä. Oder würde ich das damit gar nicht?
Besteht die Gefahr, dass ich den Job nicht mehr bekomme, wenn ich von vorn herein noch zusätzliche Forderungen stelle, oder kommt es eher positiv an, dass ich ehrlich sage, was ich schaffen kann und was nicht? Das Blöde ist einfach, dass diese Stelle mich für die nächsten Jahre wirklich "retten" und ganz neue Möglichkeiten in jeder Hinsicht eröffnen würde. Auf so eine Chance habe ich immer gewartet. Aber kann ich sie derzeit wirklich nutzen?
Wie würdet ihr vorgehen? Was sagen, wie argumentieren?
Etwas wirr, aber mit lG,
Joan
Bisherige Antworten

Re: Einstellungsgespräch am Montag - Rat gesucht

Ich wäre ehrlich. Was willst Du denn sonst machen? Dich kommentarlos abrackern auf die Gefahr hin, gegen Ende der SS krankgeschrieben zu werden und damit den Eindruck von Unzuverlässigkeit zu erwecken? Ich würde klar sagen, was im Moment drin ist, dass aber, wenn die Probezeit (lustig, kenne ich sonst bei Freiberuflern gar nicht, dass eine Probezeit vereinbart wird) rum ist, Du den anderen Job sausen lassen und Dich also entsprechend mehr engagieren kannst. Wichtig ist halt, das nicht als Bitte zu formulieren, sondern als selbstverständliche Bedingung, im Tonfall von "hier gibt es ein Problem, aber die Lösung ist auch schon klar". Von den Bewerbungsgesprächen her, denen ich bislang beigewohnt habe, weiss ich, was für einen unglücklichen Eindruck jemand hinterlässt, der um real existierende Schwierigkeiten herumlaviert und wie kompetent jemand wirkt, der seine Stärken und Schwächen einschätzen kann und gleich vorschlägt, wie damit umgegangen werden kann. Im Job möchte man ja auch mit Leuten zu tun haben, die auf Probleme souverän reagieren.
LG Iris

Re: Einstellungsgespräch am Montag - Rat gesucht

Ich würde an Deiner Stelle genau überlegen, was Du anbieten kannst und genau das dann auch anbieten. Dass Du schwanger bist wissen die ja und auch, daß man da nicht unbedingt sofort Vollzeit arbeiten will und kann.
Warum nicht offen sagen, wie die Sache ist? Dass Du das Angebot prima findest, nach der Probezeit auch ganz sicher 3 Tage arbeiten kannst, aber bis dahin erst noch AG eins bedienen willst und auch noch zwischendurch ein Baby bekommst.
Ich würde außerdem empfehlen, zunächst einmal über die geplante Tätigkeit inhaltich zu sprechen. Was wird erwartet und dann hoffentlich aufzeigen, wie ganz prima Du diese Anforderungen erfüllen kannst. Auch würde ich dann versuchen, die erst einmal kommen zu lassen und deren Erwartungen anhören. Und wenn die so richtig heiß auf Dich sind, erläutern, daß Du die Aufgabe ganz prima findest, Dir eine gute und langjährige Zusammenarbeit gut vorstellen kannst und nach der Probezeit (wieso bei Selbständigkeit?) gerne bereit bist, Deine Dir mögliche Arbeitszeit voll diesem AG zur Verfügung zu stellen.
LG und viel Erfolg
Petra

Kurze Erläuterung:

Die Freiberuflichkeit würde damit zumindest was *diesen* AG angeht, beendet. Es würde sich um eine Festanstellung handeln, bei der die Tätigkeit für einen weiteren Auftraggeber - freiberuflich - aber möglich ist. Daher die Probezeit bzw. der Start mit einem 6-Monats-Vertrag, der bei beiderseitigem Gefallen dann in was Bleibendes übergeht.
Mir kommt es immer noch freiberuflich vor, weil ich mich ansonsten einem Kunden ja auch "fest" verpflichtet fühle und meine Arbeitsweise sich durch Home Office ja nicht ändern würde. ,o)
LG, Joan
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