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Berufstätige Mütter - Außenseiter?

Jetzt muß ich einfach mal meinem Ärger Luft machen. Ich gehe in Teilzeit arbeiten seit mein Sohn 4 Monate alt war. Mein Mann ist aus gesundheitlichen Gründen arbeitsunfähig und bezieht nur eine kleine Rente, so daß ich die Familie ernähren muß. Ich arbeite _nur_ Teilzeit, weil ich einfach auch an der Entwicklung meines Kindes teilhaben will. Wir haben dadurch sehr wenig Geld, es ist schwer, aber es ist mir dieses Opfer wert.
Was mich allerdings maßlos ärgert ist, daß es für berufstätige Mütter und ihre Kinder kein Freizeitangebot gibt. Sämtliche Pekip- und Krabbelgruppen finden vormittags statt. Als ob es nur Vollzeitmütter gäbe.
Ich würde auch gerne mit meinem Kleinen in eine Krabbelgruppe gehen, aber bei uns gibt es im Umkreis von 30 km kein Nachmittagsangebot (wir wohnen leider auf dem Land). Also geh ich mit dem Kleinen auf den Spielplatz... und was ist da? Lauter Vollzeitmütter in netten adretten Kleidchen, die sich über ihr Einfamilienhaus und Mode unterhalten.
Ich hab die Nase soooo voll :-(
frustrierte Grüße
Angela
Bisherige Antworten

Re: Berufstätige Mütter - Außenseiter?

Liebe Angela,
ich kann das so gut nachvollziehen. ich bin in SSW 38 und möchte 2 monate nach der geburt unseres sohnes wieder arbeiten gehen. ich habe einen tollen job, der leider weg wäre, würde ich längere zeit fern bleiben. und mein freund und ich möchten uns die betreuung teilen. ich werde also am vormittag in der firma sein während mein freund von zu hause aus arbeitet und ich übernehme den kleinen dann am nachmittag. na du solltest mal hören, welche kommentare ich mir schon anhören mußte - von rabenmutter bis dir gehört ja ein schuß ins knie etc. wenn ich hebammen frage, wie ich am besten abpumpen könnte, sehen die mich nur schief an und sagen von vornherein, das kann ich vergessen - saugverwirrung etc., dabei würde ich meinen kleinen gerne für längere zeit stillen, aber jeder sagt mir nur, daß das aussichtlos sei. niemand macht mir mut und ich überlege schon ob ich nicht gleich die flasche geben soll, was ich aber eigentlich gar nicht möchte? es sieht wirklich so aus, als ob es nur vollzeitmütter gäbe und alle anderen die mal ein anderes modell ausprobieren möchte - wie etwa väter mehr in die betreuung einzubinden, ich finde das kann für die entwicklung des kindes nur von vorteil sein, wenn sich auch der vater mehr ums kind kümmert - werden diskriminiert.
lassen wir uns aber nicht davon abhalten, unseren weg zu gehen!!
viel glück dir und deiner familie!
Sandra

Mut-mach-Beitrag: Stillen und arbeiten

Hallo Sandra,
ich bin die, die dir Mut machen will mit dem Stillen und dem Arbeiten! Ich war zwar in der Vollstillzeit zu Hause, kenne aber einige Mütter, die trotz Arbeit lange Zeit voll gestillt haben.
Das das nicht geht ist totaler Quatsch! Es ist natürlich alles etwas anstrengender und komplizierter, als wenn du dein Baby immer sofort anlegen kannst, aber wenn du das wirklich willst, dann geht das!
Klar gibt es die Saugverwirrungen, da muß man schon etwas aufpassen, aber ein Säugling kann super gut aus dem Becher oder vom Löffel trinken und außerdem ist die Gefahr der Saugverwirrung nach zwei Monaten kaum noch gegeben. Schwierig ist das vor allem, wenn man das Baby direkt nach der Geburt die Flasche bekommt...
Und wenn du eine gute Milchpumpe (am besten doppelseitig und elektrisch) hast, dann ist das Abpumpen in der Regel auch kein Problem.
Laß dich von den nicht wissenden Leuten an deiner Seite nicht von deinem Plan abhalten!
Wenn du weitere Fragen hast, dann kannst du mich ja über das Leserprofil anmailen. Ich bin selbst halbtags berufstätig und stillend, wenn auch nicht mehr "voll" und außerdem Stillberaterin.
Nur Mut und liebe Grüße von Katrin

Re: Vollzeitberufstätig und Stillen - selbst das geht!!!

Hi Sandra,
ich bin VOLLZEITBERUFSTÄTIG UND MUTTER!! Und habe meinen Sohn 10 MONATE gestillt!! Das ist kein Problem mit der richtigen Milchpumpe (habe viel Geld dafür ausgegeben, um dann festzustellen, daß die freiverkäuflichen alle Mist sind und mir dann für nochmal viel Geld eine aus der Apotheke geliehen, aber war mir egal. Habe dann zu den zeiten, in denen der kleine zu Hause immer trank, auf der Arbeit abgepumpt (auf dem Klo) und mein Mann hat ihm das anderntags (wurde solange im Kühlschrank aufbewahrt) gegeben.
Laß Dich bloß nicht verunsichern!
Viel Glück
Gabrielle.

Re: Berufstätige Mütter - Außenseiter?

Hallo Angela, ich kann Deinen Frust voll nachempfinden, auch wenn unser Kleiner erst in drei Monaten kommt. Wir wohnen zur Zeit in Österreich, und da sieht die Sache noch verschärfter aus. Von der Regierung wurde vor kurzem zwar ein Gesetz zur Erhöhung des Kindergeldes verabschiedet, allerdings mit dem Hintergedanken, damit die Frauen wieder zurück an den Herd zu locken. Das wird auch offen so ausgesprochen. Ich habe vor, ca. drei Monate nach der Geburt wieder arbeiten zu gehen (vorerst Teilzeit) und es ist unglaublich, wie viele negative Reaktionen ich - vor allem auch in der sehr kleinen Firma, in der ich arbeite - geerntet habe. Zum Glück steht mein Mann voll hinter mir, und wir sind uns einig, daß wir die Betreuung unseres Kindes mit Hilfe einer privaten Tagesmutter arrangiern wollen. Wir freuen uns sehr auf unser Kind, und wollen uns nicht von den vorgefertigten Meinungen anderer beirren lassen, daß eine gute Mutter nur diejenige wäre, die ständig hinter ihrem Kind herrennt und ihr ganzes Leben nur noch danach ausrichtet. Außerdem habe ich sogar hier von vielen gehört, daß die Zufriedenheit aller enorm gestiegen ist, wenn die Frauen wieder arbeiten gegangen sind (und damit auch wieder einen etwas anderen Horizont als nur Mode und Einfamilienhaus hatten ...). Gibt es für Dich nicht die Möglichkeit, einen oder zwei Tage pro Woche nachmittags zu arbeiten, damit Du vormittags die Freizeitangebote in Anspruch nehmen kannst?
Viele Grüße aus Graz

Re: Berufstätige Mütter - Außenseiter?

Hallo, ich finde es toll, dass ihr schon so schnell wieder arbeiten wollt. Meine Tochter ist jetzt 4 Monate alt und wenn ich meine Mutter in der Nähe hätte oder mein Mann von zu hause aus arbeiten würde, würde ich auch gerne wieder 2-3 Tage die Woche arbeiten.
Leider gehöre ich im Moment zu den Mamis vom Spielplatz :-).
Ich habe gerade gestern in meinem "schlauen Buch" gelesen, dass es für schon ganz kleine Kinder toll ist verschiedene Bezugspersonen zu haben.
Wir wohnen in der Schweiz und ihr ist es noch verschärfter in Richtung Küche, Kinder und Herd.
Vielleicht kannst Du ja mal ein so ein Anzeigenblatt eine Annonce setzen, dass Du gleichgesinnte Mamis zum Krabbeltreff um 16 Uhr suchst. Könnte mir vorstellen, dass das klappt. Ich habe sogar hier auf diesen Seiten eine ganz liebe Frau mit Baby gefunden.
Liebe Grüsse Franzi.

Re: Berufstätige Mütter - Außenseiter- nicht nur Teil 1

Hallo Angela,
ich bin zwar nicht berufstätig, kenne aber dein Problem in ähnlicher Form. Wir sind von einer 600 000 EW Stadt in eine 60 000 EW Stadt gezogen (berufl. wegen meinem Mann), ins Sauerland. Tja, und hier versauern wir. Unsere Verwandtschaft wohnt 500 km südlich, also keine Oma zum mal aufpassen. Da man hier fast nur ca. 15 J. alte Babysitter bekommt, die natürlich vormittags zur Schule gehen, ist es für mich seit unserem 2. Kind im März noch schwieriger geworden an Kursen teilzunehmen um Leute kennenzulernen. Fabian (3J.) kommt im Aug. zum Glück in den KiGa. Als wir aber vor über 2 J. hierher gezogen sind, war es verdammt schwer in einen dieser eingeschworenen Gruppen zu kommen. Zuerst kamen die, die sich untereinander kannten, da die Kinder ja auch sonst miteinander spielen, dann die Alleinerziehenden Mütter, da die sich ja keinen Babysitter leisten können u. deren Kinder am sozialen Leben teilnehmen sollen, da sie es ja sowieso schwerer haben als die aus intakten Familien. Aber was ist mit unseren Kinder, wo die Mami (ich) keinen kennt u. mein Sohn auch nicht. Mein Mann oft 12 -14 Std. tägl. arbeitet u. auf mehrtägigen Geschäftsreisen ist? Gibt es da außer dem Geld einen Unterschied zu Alleinerziehenden? Für mich ja, ich habe hier keine Oma, die mal aufpassen kann. Konnte deshalb jetzt auch keine Rückbildungsgymnastik machen (auch nicht abends), da es nur 15 jährige gibt, denen ich noch keinen 6 wochen alten Säugling mit Kleinkind anvertrauen kann.

Re: Berufstätige Mütter - Außenseiter- nicht nur Teil 1

Baby mitbringen verboten, da ja abends der Mann zuhause ist, der aufpassen kann. Haha!!
Auf dem Spielplatz hat man auch fast keine Chance, da die Mütter nie alleine mit ihren Kindern hingehen, immer in Gruppen. Auch die Krabbel- u. PEKIP Gruppen sind für die Eingeschworenen, die sich untereinander kennen. Wenn man Glück hat bekommt man dann einen Platz. Tja, du siehst, es geht nicht nur dir so, auch mir, die ich nicht arbeite, aber es gerne tun würde. Da wir nächstes Jahr zum Glück wieder umziehen werden macht es hier auch keinen Sinn mehr.
Sandra,

Re: Berufstätige Mütter - Außenseiter?

Angela,
wollte auch noch sagen, daß mir diese Vollzeitmütter mit diesen u.a. Modeallüren auf ziemlich auf die Nerven gehen. Ich versauer hier geistig, da ich außer meiem Mann keinen mehr habe, mit dem ich auch mal über andere Themen diskutieren kann. Z.B. gesellschaftliche Themen, Politik, Bücher, es gibt so vieles, aber diese Leute hier sehen auch nur ihre kleine Welt und haben sich noch nie getraut über den Tellerrand zu sehen.
Eine ebenso frustrierte Sandra,

Danke!

Hallo Sandra,
deine Situation ist ja wirklich nicht die beste, da beneide ich dich auch nicht. Aber auf der anderen Seite bin ich froh, daß es anderen genauso geht.
Es ist ja nicht so, daß ich nicht selbst etwas versucht hätte. Ich habe gemeinsam mit einer Bekannte (Vollzeitmutter und in zig verschiedenen Kindergruppen, vormittags!) einen Still- und Babytreff gegründet. Das erste Treffen war letzten Freitag. Es kamen 12 Frauen!! Alles Vollzeitmütter mit frisch geborenen :-(. Und natürlich kam KEINE EINZIGE allein, sondern immer in Grüppchen von 3-4. Da sitz ich nu wieder und könnt k*****.
frustrierte Wochenendgrüße
Angela

Re: Danke!

Hallo Angela,
das ist genau das, was ich meine. Keine einzige kommt alleine. Ich kann dich genauso gut verstehen. Es ist total frustrierend. Auch ich hatte einiges versucht. Nur bin ich leider nicht der Typ, um soetwas ins Leben zu rufen. Ich mache mit u. wenn darum geht innerhalb einer Gruppe etwas zu organisieren, so bin ich dann auch immer eine der ersten u. angagiertesten. Aber den Mut, etwas ins leben zu rufen habe ich dann doch nicht u. auch nicht die Energie. Gerade irgenwo frisch hingezogen u. dann etwas organisieren, leider nicht meins.
Aber Hut ab vor dir, daß du es gewagt hast.
Ich umarme dich
Sandra,

Re: Berufstätige Mütter - Außenseiter?

Huhu,
ich habe fast den Eindruck, dass das, was frau sucht, gerade nicht im Angebot ist...
Ich arbeite nachmittags und suche für meinen Sohn und mich eine Turn- oder Musikgruppe am Vormittag - die finde ich nicht. Am Vormittag gibt es in meinem Umfeld die Krabbelgruppen fürs erste Jahr, aber da ist er rausgewachsen ...am Vormittag finde ich für uns nichts...
Vielleicht, Angela, ändert sich das bei euch auch, wenn dein Sohn etwas älter ist und du findest dann am Nachmittag was...
Ich kann deinen Frust übrigens sehr gut verstehen...Vollzeitmamis mit viel Geld und Mode im Kopf sind mir auch ein Greuel (obwohl ich erst wieder gearbietet habe als mein Sohn ältere als ein Jahr war, aber die gingen mir bis dahin schon ganz gut auf die Nerven...).
Liebe Grüße und Kopf hoch!
Katrin
Liebe
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