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Arbeitsteilung bei Dual Career Couples mit Kids

Ab Mai 2002 werden wir, toi toi toi, ganz geplant und glücklich zu dritt sein. Wir haben vor, dass ich 3 bis 4 Monate zu Hause bleibe, dass wir dann beide auf 80% reduzieren und unser Kind 3 Tage in der Woche der Kinderkrippe unseres Arbeitgebers anvertrauen. Leider kennen wir bisher kein Paar, bei dem beide so viel Zeit und Engagement in ihr Studium investiert haben (wir haben uns bei der Promotion kennengelernt und waren zusammen an einer Uni in den USA), gerne arbeiten aber ebenso gerne Eltern werden und sein möchten wie wir. Für uns wäre es toll, mit Paaren in Kontakt zu kommen, die uns von ihren Erfahrungen berichten können, denn in der Schweiz (mein Mann ist Schweizer und ich Deutsche) scheinen wir echte Exoten zu sein. Niemanden zu kennen, der einen ähnlichen Lebenweg beschreitet und eine ähnliche Biographie hat wie wir verunsichert mich schon ein wenig, besonders weil ich mir selbst bis jetzt nur sehr schwer vorstellen kann, wie wir unsere Pläne bei all den Hausmamis und Karrierepapis um uns herum verwirklichen können. Mein Mann ist zwar ganz anders als alle anderen, aber das habe ich schon zu viele Frauen sagen hören und als dann Kinder da waren, lief alles plötzlich ganz traditionell. Auch mein Mann hat nur Kollegen, deren Engagement für die Familie eher grenzwertig als gleichberechtigt ist. Deshalb, liebe Dual Career Couples mit Kids, erzählt uns, wie ihr Euer Leben meistert, Eure Erfahrungen sind der Stoff, aus dem unsere Familienträume sind. Merci im voraus,Maria
Bisherige Antworten

Re: Arbeitsteilung bei Dual Career Couples mit Kids

Hallo,
wir sind ein Paar, das sich die Erziehung teilt und somit beide Teilzeit arbeiten. Wir arbeiten jeweils im Blockmodell, da hier keine Kinderkrippe zur Verfügung steht. Privat läuft es optimal, jeder freut sich bei der Kleinen daheim bleiben zu können, ohne das einem die Decke auf den Kopf fällt und die Kleine kommt mit dem Wechsel auch sehr gut zurecht, ABER.....
in der Arbeit sieht es ganz anders aus: Die erste Aktion meines AG war es (nachdem er sich mit Händen und Füßen gegen unser Arbeitszeitmodell gewendet hat), daß ich auf einen schlechter bezahlten Posten verbannt wurde (natürlich aus organisatorischen Gründen behauptet er), die lieben Kollegen (vor allem die Damenwelt, was mich sehr überrascht hat) lästern erheblich ("Karrieretusse", "Emanze", "was hat die nur aus ihrem Mann gemacht"...das sind noch die freundlicheren Bezeichnungen), na ja, da wird einem der Job mehr als kräftig verleidet und sowie mein zweites Kind auf der Welt ist und das Allergröbste überstanden ist, schau ich schon, daß ich meinem AG den ganzen Rotz hinschmeisse und mich selbstständig mache. Ob das besser ist...wer weiß?
Ich hoffe für Euch, daß es bei Euch privat mind. genauso gut läuft wie bei uns, aber daß die berufliche Seite nicht so negativ ausfällt.
LG, Birgit

Re: Arbeitsteilung bei Dual Career Couples mit Kids

Hallo Maria,
mein Mann und Ich sind beide Mediziner. Ich war jetzt 8 Monate zu Hause (wollte eigentlich nach 6 Monaten wieder Teilzeit arbeiten, hat aber nicht geklappt/Finanzierung im Gesundheitswesen), und am Montag ist mein erster (ganztags-)Arbeitstag. Mein Mann hat die Abteilung gewechselt, er arbeitet jetzt im Schichtmodell, ich habe feste Arbeitszeiten (8-ca. 16 Uhr). Unsere Tochter wird von einer Kinderfrau (kommt ins Haus) betreut. Die kommt seit 2 Monaten regelmäßig, und Kira freut sich schon immer wahnsinnig, sie zu sehen. Das geht zwar etwas ins Geld, aber die Vorstellung, das Kind morgens um 6 aus dem Bett zu ziehen, waschen, anziehen, Frühstück, und dann in der Kälte zur Tagesmutter fahren, finde ich furchtbar. So kann Kira bis ca. 8 Uhr schlafen, wie sie es gewoht ist, und es ist für alle gemütlicher. Mit der Kinderfrau haben wir aber auch glück gehabt, sie ist die Freundin einer guten Bekannten, und da habe ich absolutes Vertrauen (hilft mir auch noch im Haushalt...) . Mein Mann findet es auch toll, dass er sich so um seine Tochter kümmern kann, aber er hat auch einige dumme Bemerkungen (hintenrum) gehört.
Ich habe meine Freundinnen eher angesteckt, die erste arbeitet jetzt auch wieder Teilzeit.
Na ja, wie alles läuft, werde ich ab Montag sehen, aber ich mache mir keine großen Sorgen (meine Mutter ist auch Ärztin und hat 3 Kinder erfolgreich großgezogen). Ich denke es ist eine Frage der Organisation.
Viele Grüße Birgit

Re: Arbeitsteilung bei Dual Career Couples mit Kids

Hallo,
wir sind auch so ein Paar. Wir sind beide promoviert, waehrend der Promotion kam unser erstes Kind. Danach waren wir zu dritt in den USA an der Uni. Jetzt arbeitet mein Mann in der Industrie und ich bastele an meiner Habilitation. Ausserdem ist inzwischen auch das zweite Kind da.
Das erste Kind haben wir von einer Tagesmutter betreuen lassen, das zweite ist in einer Kinderkrippe, was ich persoenlich im nachinein als besser empfinde.
Das "Exotenproblem" kenne ich. Ich lebe eine Art Doppelleben. Mamitalk auf dem Spielplatz, Karriere in der Uni, fast keine Ueberschneidung dazwischen. Fuer meinen Mann ist es schwieriger, weil es keine Vaeter gibt, die sich so ausfuehrlich um ihre Kinder kuemmern und er eher ungern als einziger Mann zwischen lauter Muettern sitzt.
Gruss
Ingrid

Re: Arbeitsteilung bei Dual Career Couples mit Kids

Hallo Maria,
wir sind auch beide studiert und promoviert, beides Physiker. Seit Juni 2001 haben wir eine Tochter und ich war bis April an der Uni, Zeitvertrag bis Oktober, wie das halt da so ist. Mein Mann hat seit Januar 01 eine feste Stelle in einer Bank, wo alles Junggesellen sind. Er will keinen Erziehungsurlaub nehmen, auch nicht reduzieren, dazu ist er auch nicht selbstbewusst genug in diese Richtung. Ich habe das Glueck, ein Habilitationsstipendium zu bekommen, das haette ich im Januar 01 anfangen koennen, habe es aber auf September verschoben (da war Sophia 3 Monate alt). Ausserdem darf ich das zu Hause bearbeiten, ist zwar in Kooperation mit der Uni, aber wir sind gleichzeitig umgezogen und die Uni ist 300 km entfernt. Das Modell ist jetzt so, dass ich da einmal im Monat fuer eine Woche hinfahre und Sophia (bisher) mitnehme. Demnaechst (hoffentlich endlich bald) bekommen wir ein Au Pair Maedchen, die nimmt mir zu Hause Sophia ab und soll auch kochen. Mein Leben ist auch ein Doppelleben, zumal die Krabbelgruppe und die Uni auch raeumlich getrennt ist. Wer fragt, was ich tue, kriegt eine ehrliche Antwort, aber vorstellen koennen sich die meisten anderen Mamis das nicht. Ich verkneife mir aber woertlich zu erzaehlen, dass ich eine Professur anstrebe (ich sage "ich mach weiter an der Uni" oder so), da habe ich schon erlebt, dass die anderen dann in Ehrfurcht versinken und ich will mich ja ohne Hemmungen unterhalten koennen.
Wir sind uebrigens auch zweistaatlich (deutsch/russisch) und insofer sowieso "anders als die anderen". Ihr werdet Euren Weg schon machen, lasst Euch nicht verunsichern. Liebe Gruesse und eine schoene Schwangerschaft, Baerbel

Re: Arbeitsteilung bei Dual Career Couples mit Kids

Liebe Maria!
Na ja wir sind zwar noch kein Dual Career Couple, wir studieren beide noch, ich habe allerdings bis vor dem Kind immer noch halbtags in meinem Beruf gearbeitet und fange im Februar wieder an für einen Tag in der Woch zu arbeiten und das Studium läuft auch noch in der Endphase. Unser Sohn Tim ist jetzt 13 Monate alt und obwohl es machmal schwer ist, haben wir die Entscheidung ein Kind zu bekommen nicht bereut. Für mich wäre ein längeres Hausfrauendasein auch nicht denkbar, weil mir da einfach die Decke auf den Kopf fallen würde. Tim geht seit letzter Woche in die Kinderkrippe, erstmal von 9-11.30 Uhr, später soll er dann bis 14.00 Uhr bleiben. Bis jetzt ist meine Mutter noch bei der Betreuung eingesprungen, für die Krippe fand ich ihn noch zu klein, weil so Kleine doch noch die volle Aufmerksamkeit einer Person brauchen.
Ich wünsche Euch für Euer Elterndasein viel viel Glück und starke Nerven, damit Ihr die Doppelbelastung schafft und alles Gute.
Doreen

Re: Arbeitsteilung bei Dual Career Couples mit Kids

Hallo Maria,bis vor kurzem hatte ich auch noch gewisse Träume, Beruf und Kind unter einen Hut zu bringen.
Ich war Leiterin einer kleinen Abteilung in einem mittelständischen Betrieb, mein Mann ist Wissenschaftler und hat ebenfalls Führungsverantwortung.
Seit einer Woche bin ich im Mutterschutz, hatte überlegt, nach einem halben Jahr wieder in den Beruf einzusteigen, zumindest in Teilzeit (ca. 3 Tage pro Woche). In Absprache mit meinem Chef. Es besteht /bestand auch die Zusage, Telearbeit zu machen, d.h. mit PC von zuhause aus. Mein Mann hatte seinen Arbeitgeber auch schon angesprochen, dass er vielleicht einen Tag von zuhause aus arbeitet.
Mittlerweile habe ich festgestellt, dass für solch ein Modell zusätzlich gewisse Voraussetzungen gegeben sein müssen: Man muss sich auf seine Mitarbeiter, Vorgesetzten und Kollegen zu 100% verlassen können, und das gilt für beide Partner. Sie dürfen einem nicht in den Rücken fallen. Die lieben Mitarbeiter sollten auch ein gewisses Verständnis haben, wenn Familie besteht. Ich glaube nicht, dass es gut für das Kind ist, wenn zu Konflikte im Job zu gross werden und die Konflikte dann zuhause ausgetragen werden. (Bei mir hat sich der Berufsstress in vorzeitigen Wehen geäussert.) Ich für meinen Teil werde versuchen- wenn ich zuhause bin- mich durch Fortbildung für den Arbeitsmarkt zu halten, vorausgesetzt, unser Junge lässt mir Zeit. Vielleicht nutze ich die Zeit ja auch zur Neuorientierung.
Grüsse von Martina (etwas frustriert)
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