Hallo
vielen Dank für deine ehrlichen Zeilen. Vermutlich habe ich aus lauter Frust ziemlich wirres, unzusammenhängendes Zeug geschrieben. Ich bin superstolz auf meinen Sohn; habe erst gestern wieder lobende Worte einer anderen Mutter hören dürfen, denn Benjamin geht sehr liebevoll und fürsorglich mit dem Bruder (2,5 Jahre;Down Syndrom) eines Kigafreundes um. Solche und ähnliche Dinge machen mich unglaublich stolz und zeigen mir, daß ich wohl doch einiges richtig mache. Was mich nicht stolz macht, wenn ich höre, daß Papa (mit Anhang)unbedingt mit Sohnemann am Samstag Vormittag zum Einkaufen gehen muß, das gehört definitiv nicht zu Benjamin´s Lieblingsbeschäftigungen. Wenn Benjamin mir erzählt, daß sie wieder (obwohl ich schon mehrfach gesagt habe, daß ich es nicht möchte, weil, nicht kindgerecht!!!)bei Motorsportveranstaltungen waren. Wenn Benjamin mir erzählt, daß er nicht bei Oma und Opa war, obwohl er sie schon etwas länger nicht gesehen hatte, sondern bei IHREN Eltern auf heile Familie spielen usw. Meine Sorge geht in die Richtung, daß es NIE wirklich um Benjamin geht, sondern darum, was diese beiden Nasen wollen. Er wird in einen Strudel von "Fassade aufrecht erhalten" reingezogen und das versuche ich (aufgrund eigener Erfahrungen) zu vermeiden. Nobody is perfect, aber ich setze sehr viel auf Ehlichkeit, Aufrichtigkeit und Verlässlichkeit. Papa ist diesbezüglich die ungeeignetste Person, was ich regelmäßig feststelle. Unzählige Diskussionen haben wir schon geführt, weil es immer irgendein Theater gibt. Ich habe keine große Lust mehr auf die ewigen Diskussionen, die zu keinem brauchbaren Ergebnis und zu Einsicht führen. Erst gestern durfte ich mir wieder anhören, daß Abtreibung besser gewesen wäre. Das traf wieder mitten ins Herz. Benjamin wir 4 Jahre und wenn ich mir heute noch solche Dinge anhören muß, sind Zweifel an seiner Aufrichtigkeit doch angebracht. Abgesehen davon sind seine Eltern die "Antreiber". Auch mit ihnen habe ich schon unzählige Diskussionen geführt. Was ich will, denke, fühle und was meine "Ziele" für Benjamin sind, wissen sie alle, doch ich als Benjamin´s Mutter werde nicht ernst genommen, meine Sorgen ignoriert (z.B.wenn Sohn mit 41 Fieber völlig am Ende ist, halten sie es nicht für notwendig, mich anzurufen, meine Unruhe trieb mich zu meinem Kind!) Daß sie ihrem Sohn die Stange halten ist ein Stück weit normal, würde ich bei Benjamin genauso machen. Doch dem lieben Nesthäckchen wird, pardon, "Zucker en masse in den Hintern geblasen"!!! Sie hätten es lieber gehabt, daß er mit seinem Anhang ein Kind hätte. Heute noch wird Benjamin als "One night Stand Ergebnis" gesehen; daß es über zwei Jahre waren weiß keiner und tut hier auch nicht´s zur Sache! Daß dieser Anhang, nicht das ist, was Papa wirklich will, wissen seine Eltern natürlich auch nicht. Er tut das, was sie von ihm erwarten (mit Anhang zusammen bleiben), weil er dann natürlich entsprechend gesponsert wird, z.B. ein Haus und die entsprechende gehobene Einrichtung kaufen! Würde er sich aus tiefstem Herzen zu seinem Sohn hingezogen fühlen, behaupte ich einfach mal so ins Blaue, dann sähe das anders aus. Keine Anrufe, keine Besuche, obwohl die Option von Anfang an besteht!!! Er zeigt keinerlei Interesse an Benjamin´s Leben und nennt als Grund permanent meine Wenigkeit. Was mir wieder zeigt, daß es egoistischerweise nur um ihn geht und nicht um Benjamin. Mich interessiert sein Anhang herzlich wenig, ich fahre nur dann zur Hochform auf, wenn Dinge wie Nacktbaden und Anschreien (Benjamin hatte Narrenfreiheit,irgendwie müssen sie ihn ja "ködern", nur wenn die Kids älter werden ist das halt nicht mehr so lustig) an der Tagesordnung sind, was mehr wie daneben und unangemessen ist. Ich bin normal höflich, das war´s. Sein Problem liegt ganz woanders und ich ertrage es nicht, daß Benjamin zwischen die Fronten gerät. Unter diesen Umständen trägt eine Übernachtung nicht wirklich intensiv zur Vater-Sohn-Beziehung bei. Nicht ein mal 1-2h Spielplatzzeit auf Benjamin´s Spielplatz sind möglich; das ist so harmlos, hat nicht´s mit mir zu tun und doch für Benjamin so wichtig. Ich rede mir den Mund fransig, ohne Erfolg. Erklärung des KV: es wäre schnell langweilig! Ich kann jetzt noch 1000 Beispiele bringen, hoffe jedoch, daß ich mich nun besser und übersichtlicher ausgedrückt habe. Vom JA wollte ich lediglich Rückendeckung und Tips, wie es evtl. ohne Theater zu regeln wäre. Ich habe meinen JA Termin nirgends erwähnt. Gewöhnlich lebe ich ohne Drohungen ganz gut, doch KV meint mich diesbezüglich immer unter Druck setzen zu müssen. Zusammengefaßt: Was ich will bzw. ich für Benjamin richtig halte habe ich mehrfach betont. Ich erteile, bei Gott, keine Befehle, ich erwarte gesunde, menschliche Kommunikation und Einhaltung gemeinsamer Absprachen, doch es scheitert bereits am Anfang.
Liebe und mittlerweile wieder etwas entspanntere Grüße