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Vermögenstrennung

Hallo,
heute brauche ich mal wieder einen Rat. Nachdem es nun wochenlang recht gut lief mit meinem Ex, kam gestern der von mir schon lang erwartete nächste Streit. Es ging natürlich mal wieder ums liebe Thema Geld. Wir sind nun seit gut einem Jahr getrennt, aber hatten bisher immer noch unser gemeinsames Konto und ein gemeinsames Wertpapierdepot. Davon haben wir unsere Ausgaben bestritten. So langsam nervt uns das aber beide so sehr, dass jetzt endlich mal klare Verhältnisse geschaffen werden müssen. Ein eigenes Konto habe ich schon, und beim Anwalt waren wir vor einem halben Jahr auch schonmal zur Beratung. Somit sind wir mit der Unterhaltsberechnung schon so gut wie einig.
Jetzt geht es allerdings um unser gemeinsames Geldvermögen. Wir haben ja beide einige Jahre gearbeitet, bis Laura kam, und ein bisschen was gespart (das Haus o. ä., wofür gespart wurde, kam dann allerdings nicht mehr zustande). Soweit ich weiß, steht uns beiden zunächst jeweils die Summe zu, die wir bei Eheschließung besessen haben, also mit in die Ehe eingebracht haben. Das, was dann noch übrig ist, also darüber hinaus geht, gilt als gemeinschaftlich in der Ehe erwirtschaftet und wird 50:50 geteilt. Wir haben nichts besonderes vereinbart damals, als wir geheiratet haben.
Mein Ex meint nun aber, dass auch der gemeinschaftlich erwirtschaftete Teil proportional aufgeteilt werden müsste. Also sprich, weil er immer mehr verdient hat als ich (nicht zuletzt in den letzten 1,5 Jahren, seitdem ich wegen Laura zu Hause bin), müsse ihm auch mehr zustehen. Das müsse genau aufgeschlüsselt werden. Aber wie soll das gehen? Ein Girokonto, wo beide Gehälter eingingen, davon haben wir alle Ausgaben gemeinsam bezahlt, auch Überweisungen auf unser Wertpapierdepot. Wie soll man da nachvollziehen, von wem wieviel gewesen ist? Und überhaupt - was wäre denn, wenn ich in der Ehe nie gearbeitet hätte, weil z. B. sofort ein Kind da gewesen wäre oder weswegen auch immer? Würde mir dann garnichts zustehen? Das kann doch nicht sein!
Aber meinen Argumenten ist er da garnicht zugetan. Was Geld angeht war er immer schon recht "geizig", so auch jetzt. Ich soll so wenig wie möglich bekommen. Insgesamt geht es hier schon um einige 1000 Euro, da will ich doch auch nicht auf irgendwas verzichten, was mir zusteht, das Geld kann ich doch gut gebrauchen.
Ach ja: Das noch gemeinsam laufende Konto bezeichnet er übrigens immer als "sein" Konto, und es wäre auch nur "sein" Geld, über das eigentlich nur er verfügen dürfe. Wenn aber Überziehungszinsen anfallen, ist es plötzlich wieder "unser" Konto und "unsere" Zinsen. Das gleicht er dann einfach durch eine Überweisung von unserem gemeinsam Wertpapierdepot aus.
Ciao, Elisabeth (heute etwas genervt)
Bisherige Antworten

Re: Vermögenstrennung

Hallo Elisabeth,
also was dein Mann da behauptet kann ich mir absolut nicht vorstellen. Wenn ihr nichts anderes vereinbart habt gilt die Zugewinngemeinschaft. Das heißt es wird zusammen gerechnet was am Anfang der Ehe da war und geguckt was am Ende da ist und das ganze halbiert! Ist jetzt natürlich ganz einfach ausgedrückt und es gibt sicher noch irgendwelche Besonderheiten aber es hat absolut nichts damit zu tun wer wieviel verdient hat!!!! Das ihr noch so lange ein gemeinsames Konto hattet finde ich allerdings beachtlich. Bevor ich mich von meinem Mann trennte hab ich ein eigenes Konto eröffnet!!! War sozusagen mein erster Schritt in die Selbständigkeit!!!
Liebe Grüße
Gaby

Nee, so geht das nicht....

Hallo ihr zwei.
Zugewinngemeinschaft bedeutet Folgendes:
Mann bringt 10000 mit in die Ehe,
Frau 5000. Das ist das Anfangsvermögen, das jeder "behält".
Am Ende hat Mann 30000 und Frau 10000.
Das heißt Zugewinn Mann 30000-10000 = 20000 Euro
Zugewinn Frau 10000-5000 = 5000 Euro.
Differenz Zugewinn: 20000 (Zugewinn Mann) minus 5000 (Zugewinn Frau) = 15000 Euro.
15000:2= 7500, Auszuzahlen von Mann an Frau.
GLG Conny

??? Die Rechnung verstehe ich nicht...

Vielleicht bin ich ja zu blöd, aber wie will man denn sagen, wieviel Mann oder Frau am Ende haben, wenn beide nur ein Konto zusammen haben?
Mann hat am Anfang 10.000, Frau 5.000 - o.k., das lässt sich nachweisen, aber danach hatten sie nur noch ein Konto,
d. h. am Ende der Ehe (wie bei uns), heißt der Kontostand z. B.
Mann + Frau = 40.000
Wie will ich da sagen, wieviel davon auf den Mann und wieviel auf die Frau entfallen? Es ist mir ein Rätsel...

Re: ??? Die Rechnung verstehe ich nicht...

:o)
Das ist das Schwierige daran. Wenn das gemeinsames Geld ist, geht wohl wirklich nur 50:50 und gut. Wenn aber jeder noch seine eigenen Konten hat und hier noch ne Aktie oder da ein Haus, dann würde es so berechnet werden.
Ich hoffe Juli meldet sich dazu noch, sie ist da die Fachfrau, glaube ich.
LG Conny

Re: ??? Die Rechnung verstehe ich nicht...

Hallo Conny,
dann geht es bei uns wohl 50:50, was im Endeffekt zu genau den Ergebnissen wie von mir oben geschildert führt. Quasi etwas anders gerechnet, aber mit gleichen Ergebnissen.
Ciao und danke,
Elisabeth

Re: Vermögenstrennung

Hallo Elisabeth,
unten habe ich schon mal ne Beispielrechnung gemacht. Wenn Du gar nichts verdient hättest, dann wäre die Rechnung so:
Mann Anfangs 10000 Ende 30000 Zugewinn 20000
Du Anfangs 0, Ende 0.
Differenz Zugewinn: 20000-0 = 20000
20000:2= 10000
Grundsätzlich gilt, dass BEIDE in der Zugewinngemeinschaft die gleiche Leistung rein bringen, der Eine durch z.B. Arbeit, der Andere durch Haushaltsführung.
LG Conny

Re: Vermögenstrennung

Hallo Conny,
so wie du hatte ich es eigentlich auch gemeint, hab mich vielleicht nicht ganz deutlich oder evtl. auch sehr undeutlich ausgedrück ;-))
Liebe Grüße
Gaby

Aufpassen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Mir ging das so, dass mein Mann dann plötzlich das gemeinsame Konto abgeräumt hat und es sogar ins Minus gefahren. Das hatte aber beim Zugewinnausgleich nichts mehr zu sagen. Das Geld war dann eben weg (5-stellige Eurosumme)
Auch die Lebensversicherung, die zwar auf ihn lief, aber von unserem gemeinsamen Geld in 20 Jahren angespart wurde hat er im Trennungsjahr gekündigt und die 30.000 Euro so schwups einfach auf die Seite geräumt.
Vermögen ist auch Auto - auf wen läuft das - wer steht im Brief. Stehst du drin, ist es deines, steht er drin, auch wenn dus immer schon gefahren bist, ist es seines und du darfst es ihm bringen.
Es gibt zwar einen Paragraphen, der besagt, Vermögen wie im Falle der LV darf nicht verschwendet werden um den anderen finanziell vorsätzlich zu schädigen, es genügte aber seinerseits, zu sagen, er hätte es verbraucht - ohne Nachweis (Urlaub - Essen gehen, Freunde, Gerichts- und Anwaltskosten). Weg ist weg.
Und es genügte auch eine Eidesstattliche Versicherung seiner Eltern, die ihm Schenkungen über 2 x 5-stellige Beträge bescheinigten, die es devinitiv nie gegeben hatte, um sein Anfangsvermögen zu senken, sodass am Ende angeblich er kein Vermögen mehr hat. *Mir kommen die Tränen. *und Mann weiss nun gar nicht, woher er den laufenden Unterhalt für die Kinder nehmen soll.....
Sicher sind nicht alle so - aber meiner hat alles beiseite geräumt und ich steh mit nix da, obwohl viel Vermögen vorhanden war, das wir beide erschaffen hatten. Einzig aus der Betieblichen Altersvorsorge musste er mir nun einen Ausgleich zahlen.
Deshalb aufpassen, was gehört wirklich wem und ich würd niemals mehr ein gemeinsames Konto haben oder nicht die selbe Summe in mich investieren. Und ich würde ein Auto das ich kaufe auch niemals mehr von jemand anderem zulassen lassen, damit auch sicher ich im Brief steh, da hab ich nie drauf geachtet. So lernt man halt durch das Leben.
Macht aber nichts - bin froh, dass meine 2 Princessinnen und ich ihn endlich los sind. 18 Jahr im Turm haben gereicht - dafür hab ich noch 2 Jahre gebraucht, bis es amtlich war. Und dann steht Mann da und heult wenn er geschieden wird. Versteh ich nicht wirklich - hat doch alles Geld behalten dürfen. :-)

Re: Aufpassen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Hallo,
da hast Du ja wirklich Pech gehabt mit Deinem Ex-Mann! Ich hoffe mal, dass es bei uns nicht so hart kommt. Zumindest bisher haben wir uns zwar wegen Geld ab und zu gestritten, aber er hat noch nichts einfach so beiseite geschafft oder ähnliches. In über einem Jahr - warum also plötzlich jetzt?
Naja, und was das Auto angeht: Unsere letzte gemeinsame Anschaffung, aber in den Papieren stehe wenigstens ICH als Besitzerin drin, und ich fahre es auch die meiste Zeit. Der mobile Untersatz bleibt also auf jeden Fall meiner.
Und was die Reaktionen der Männer angeht (heulen beim Scheidungstermin etc.), da habe ich auch schon merkwürdiges erlebt: Er verlässt mich wegen einer anderen Frau, und als ich dann mal jemanden kennen gelernt hatte, bekommt er einen 1a Eifersuchtsanfall wie in 12 Jahren Beziehung zuvor nicht einmal ansatzweise!
Männer kann man nicht verstehen...
Ciao, Elisabeth
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