Chaos - brauche euren Rat (sehr lang!)
nachdem ich in den verschiedensten anderen Texten hier gestöbert habe, suche ich jetzt auf direktem Weg Hilfe...
Ich bin seit 12 jahren mit meinem Mann zusammen, davon seit ca. 8 Jahren verheiratet. Wir sind direkt nach dem Abi zusammengekommen. Inzwischen haben wir ein 5 jähriges Kind.
Alles wäre eigentlich recht schön und gut, wir leben sehr harmonisch zusammen, kaum Streit únd sind richtig gute Partner. Er kennt mich in- un auswendig, kennt alle meine seelischen Nöte und alles aus meiner schweren Kindheit. Ich würde sagen, er ist mein bester Freund und ich kann mir ein Leben ohne ihn eigentlich nicht vorstellen.
EIGENTLICH...
Denn ich mag ihn nicht mehr als Partner haben. Er reizt mich überhaupt nicht mehr sexuell und auch in vielerlei anderer Hinsicht. Das Problem ist, dass er gar nichts macht. Das ist wörtlich gemeint. Er faulenzt, und geht seinen Hobbies nach während ich den Lebensunterhalt für uns verdiene.
Es ist auch nicht so, das er sich um Kindererziehung und Haushalt kümmert (Phasenweise schon, wenn ich mal wieder arg dränge..), das ist auch mein Hauptjob neben dem Vollzeitjob. Ich habe das Gefühl, das alles an mir hängen bleibt, und er sich gar keine Gedanken macht was die Zukunft bringt. Ich sehe keine gemeinsame Zukunft mehr, keine gemeinsamen Ziele. Ich habe mich in den letzten 2 Jahren rasant entwickelt beruflich wie persönlich, während er auf der Stelle tritt. Inzwischen ist er Langzeitstudent mit horrenden Studiengebühren, die ich zahlen muss. Es geht nicht ums Geld, es geht darum das er den Studentenstatus aufrechterhält und es nicht vor sich selbst zugeben will gescheitert zu sein. Er macht nichts mehr dafür. Immer nur Phasenweise, wenn wir mal wieder ein intensives Gespräch darüber führen. Dann verspricht er mir und sich selbst wieder etwas zu tun, was meistens nur ca. 1-2 Wochen anhält. Ich bin es aber leid zu reden und mir die leeren Versprechungen anzuhören. Er gibt mir dann immer die Schuld, dass ich mit diesen Gesprächen ihn auch noch weiter demotiviere und seine Depressionen und Frust (über sein "Versagen") noch verstärke...Was kann ich dafür, das ers ein Leben nicht in den Griff bekommt und unbekümmert in jeden neuen Tag hineinlebt???
Ich verliere immer mehr den Respekt und die Liebe zu ihm. Ich kann ihn manchmal sogar gar nicht mehr ertragen - ich muss schuften und er macht sich ein schönes bequemes Leben. Jetzt habe ich ihm eine Frist gesetzt. Ich habe es wirklich Ernst gemeint. Er hat noch ein Jahr Zeit das Studium zu beenden (das kranke ist, er ist wirklich in der Endphase - seit ca 3 Jahren!!!). Reaktion? 1 Tag lang fleissig etwas gemacht und jetzt seit Wochen wieder nichts. Was kann ich noch tun? Trennung scheint unsausweichlich, da ich einfach nicht mehr kann, keine Akzeptanz mehr dafür habe...
Aber was ist mit unserem Kind??? Es bricht mir das Herz wenn ich ihn mit seinem Papa sehe...Seitdem wir vor ca.2 Jahren mal kurz getrennt waren (andere Gründe), kümmert er sich endlich auch mal um seinen Sohn. Und das richtig gut sogar. Er hängt so sehr an uns beiden... Und ich habe Angst , das ich ihn verlieren könnte, da ich ja Vollzeit arbeiten muss und mein Mann ja quasi "zu Hause" ist....
Das könnte ich nicht überleben. Was kann ich nur tun?? Bedeutet Trennung zwangsweise auch Trennung von meinem Kind? Wie stehen die Chancen? Das ich meinem Mann gegenüber unterhaltspflichtig bin ist klar, dagegen werde ich auch nichts tun können.. Wurmt zwar ist aber egal. Ich will nur das mein Sohn bei mir bleiben kann.
Ich bin die Hauptbezugsperson,, habe mich die ersten 3 Jahre seines Lebens fast alleine um ihn gekümmert. Da wir aber irgendwann von irgendwas leben mussten, habe ich angefangen zu arbeiten. Seit er 3 ist in Vollzeit (Ganztagskindergarten), mein Mann ist also nicht auschliesslich für die Betreuung zuständig.
Erschwernd hinzukommt, *schäm*, ist das der Trennungsgrund von vor 3 jahren doch irgendwie auch noch aktuell ist. Ich habe wirklich alles versucht, habe versucht die Beziehung zu meinem Mann wieder aufzubauen, alles richtig zu machen, und gekämpft. Aber die Sehnsucht bleibt, die Sehnsucht nach einem anderen Mann. Manchmal muss ich so stark an ihn denken, nach all der Zeit, dass es richtig weh tut. Ich weiss, genau, ich stillisiere ihn zu einem Idealbild mit all dem was mir fehlt. In Wirklichkeit kann er dem auch nicht standhalten, das ist mir schon bewusst. Aber ich finde es schon sexy , das er einen Job hat und für sich selbst sorgen kann (und im Notfall auch für mich und meinen Sohn - herrlich)!! Das ist doch nicht normal
Ich habe sooo Angst davor ihn mit der Trennung zu konfrontieren, da ich Angst habe das wir Streit wegen dem Kleinen bekommen. Jeder von uns will ihn bei sich haben und jeder hat ja auch "Anspruch" darauf.... Ich traue ihm einfach nicht zu sich wirklich 24h um den Kleinen zu kuemmern, der ware eh jeden Nachmittag bei Oma / Opa. Und ausserdem soll er erst mal sein Leben ganz persoenlich in den Griff kriegen(Studium beenden, Job), was meint ihr? Er kann doch nicht ewig abhaengig sein von mir und seinen Eltern....
Das war jetzt sehr viel und sehr irr geschrieben. Tut mir leid - Danke für lesen. Bin nur mal wieder gerade so am Verzweifeln und glaube nicht das ich das gesetzte Fristjahr durchstehe. Am liebsten würde ich mir wieder einen Halbtagsjob suchen, meine Mann verlassen und mich wieder richtig um mein Sohn kümmern können.
Freue mich schon auf Eure Meinungen!!
Krümelchen
Re: Chaos - brauche euren Rat (sehr lang!)
ich find es sehr schwer, dir einen rat zu geben. wenn du noch eine und sei es noch so kleine chance siehst, dass ihr es nochmal schafft, versuch ihn zu einer beratung zu bewegen! ihr habt beide euer *leben*miteinander verbracht. da gibt es keine geheimnisse oder zeiten, über die nicht geredet werden.
auf der anderen seite, siehst du dein leben nur noch unglücklich neben diesem mann, dann geh. auch du hast nur ein leben und ein recht auf glücklich sein.
rechtlich hab ich keine ahnung,aber mein bauch sagt, dass das kind zu dir kommen würde. gerade wenn du wieder halbtags arbeiten würdest. nur faul zu studieren, reicht nicht, um das kind zu bekommen.so seh ich die lage.
du kannst dich, was so was angeht aber auch bei profamilia erkundigen. der kinderschutzbund z.b. unterstützt dich, um deinem kleinen die trennung nicht allzuschwer werden zu lassen.
lg
deniz
Re: Chaos - brauche euren Rat (sehr lang!)
ich versteh dich gut: solch lethargisches Verhalten wäre mir auch ein Graus. Ich bin gewiss nicht auf Karriere aus und finde, jeder soll sein Ding machen. Aber wie Du schreibst, hat er offensichtlich völlig den Drive verloren. Passiert übrigens öfter, wenn man eine gewisse Anzahl an Semestern übersteigt. Das Problem "Fertigwerden" wird zugleich immer größer und deshalb immer weiter weggeschoben. Ich kenne einige Fälle, in denen das tatsächlich fast schon pathologisch wurde und nur noch eine Therapie half. Da geriet das ganze Leben aus den Fugen. Ein Kommilitone von mir vegetierte sage und schreibe drei Jahre lang vor dem Fernseher dahin und ich glaube, er hat bis heute noch keinen Abschluss.
Habt Ihr schonmal über eine Eheberatung nachgedacht?? Ich glaube tatsächlich, dass das bei ihm nicht nur der fehlende Wille, sondern auch die totale Panik und Verdrängung ist.
Rechtlich gesehen ist die Frage, wo das Kind leben wird bei Euch nicht ganz eindeutig. Das ist nur durch ein Gutachten zu klären, meiner Meinung nach.
lg juli
Kind kann er Dir nicht "wegnehmen"!
Ich glaube ich kann Dich beruhigen, Dein Kind kann er Dir nicht wegnehmen. Wie steht er denn finanziell da? Ihr habt durch eure Ehe sicherlich beide das Sorgerecht! Da gibts kein Meine oder Deine. Das Kind wird dann sicher, quasi zu seinem Wohl, zwischen euch, im Falle einer Trennung, aufgeteilt.
Verstehen kann ich Dich recht gut was die "Arbeitsscheuheit" von ihm betrifft. da hilft wohl nur KONSEQUENZ.
Mein Freund hat leider auch keine Arbeit. Dafür kümmert er sich toll um meinen Hund und meinen Sohn wenn ich ihn mal brauche (haben beide noch getrennte Wohnungen). Wir beide wissen, dass ich eines Tages die Familie ernähren muß da er schon zu alt ist.
Wenn ich dann noch Faulheit spüren würde und zig Gespräche mit ihm geführt hätte, die alle wohl nicht richtig fruchten, würde ich mich sicherlich schweren Herzens trennen....Ich glaube manchmal muß man einfach über seinen Schatten springen.
Ganz liebe Grüße und viel Kraft und Durchsetzungsvermögen, Katrin
P.S. Ich glaube, daß die Liebe die einzige ganz starke Kraft ist, die 2 Menschen zusammenhalten kann. Ist sie da, kann nichts passieren.
"Aufteilung"
also dass beide das Sorgerecht behalten werden, ist klar. Nur geht es eben meist nicht um das Sorgerecht sondern um die Frage: Wo lebt das Kind. Und da wird bislang noch nicht so häufig die Variante eine Woche Mutter/eine Woche Vater zugesprochen (die ich auch nicht in allen Fällen sinnvoll finde übrigens). In der Mehrzahl der Fälle kommt das Kind zu einem Elternteil und der andere hat nur ein Besuchsrecht. Und da wäre es im Ausgangsfall eben nicht so ganz eindeutig, ob die Betreuende nach einer Trennung die Mutter wäre.
lg juli
Re: Kind kann er Dir nicht "wegnehmen"!
darf ich mal ganz indiskret fragen... wie alt ist der den? Wie kann er den "zu alt" zum arbeiten sein? Also das geht natürlich schon, aber selbst mit 50 kann er doch zum familieneinkommen noch beitragen.
LG Sabine
Re: Chaos - brauche euren Rat (sehr lang!)
ich denke, mit dem Ultimatum hast du dir keinen Gefallen getan. Zum einen ist es zu langfristig (dann eher "such dir einen Job und zwar sofort", dafuer muss er ja nichtmal sein Studium abbrechen). Zum anderen, selbst wenn dein Mann einer Arbeit nachgeht, wirst du ihn nicht automatisch wieder lieben. Ich vermute, der Zug ist abgefahren, zumal du anderweitig gebunden bist. Ich denke, eine Trennung waere nur konsequent. Wer euren Sohn "bekommt", ist wohl nicht eindeutig zu beantworten. Die Frage ist, ob dein Mann wirklich so scharf darauf ist, sich jeden Tag um ihn zu kuemmern. Wie du ihn beschreibst, wohl eher nicht auf Dauer. Ich wuerde es ehrlich gesagt vermeiden, ihn erst auf den Gedanken zu bringen, womoeglich erpresst er dich dann damit, die Ehe aufrecht zu erhalten. Ich wuerde erstmal ganz selbstverstaendlich davon ausgehen, dass das Kind bei mir bleibt und auch entsprechend planen. Uebrigends kenne ich auch eine Familie, wo das Kind immer abwechselnd bei den Eltern wohnt (eigenes Zimmer in beiden Wohnungen, geht auch in den Kiga) und das klappt allem Anschein nach gut. Man kann auch mal unkonventionelle Wege gehen, wenn es dem Kind gut tut.
LG
BErit
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