Mom Guilt: Wie du Schuldgefühle als Mama loswirst
Der Druck, der auf Müttern lastet, ist groß – nicht nur von außen: Auch die Erwartungen an sich selbst und die eigene Erziehung stellen Mütter oftmals vor eine enorme Herausforderung. Da niemand es allen recht machen kann und Fehler absolut menschlich sind, machen sich deshalb bei vielen Frauen Schuldgefühle und Selbstzweifel breit. Was du gegen diesen Mom Guilt tun kannst!
- © Getty Images/Westend61
Nahezu jede Mutter will nur das Beste für ihr Kind beziehungsweise ihre Kinder. Doch auch Mütter sind nur Menschen. Deshalb läuft im Familienleben auch dann und wann mal etwas nicht nach Plan oder sogar gehörig schief. Viele Mütter leiden deshalb unter Schuldgefühlen, dem sogenannten Mom Guilt.
Auf einen Blick:
Hohe gesellschaftliche Erwartungen an Mütter
Die gesellschaftlichen Erwartungen an Mamas sind enorm. Erfüllt eine Frau diese nicht, wird sie häufig beschämt und abgewertet. Das Absurde daran: Die sozialen Spielregeln und Erwartungshaltungen sind nicht selten sogar widersprüchlich. Beispielsweise fordern die einen, eine Frau solle bitte mehr sein als "nur" Hausfrau und Mutter. Geht eine Mutter dann jedoch wieder arbeiten, wird sie schnell mal als karrierebesessene Rabenmutter dargestellt, die das Wohl der Kinder vernachlässigt.
Mit diesen gesellschaftlichen Spielregeln sind die meisten Frauen aufgewachsen. Viele haben sie so weit verinnerlicht, dass der Druck auf Mamas in jedem Moment sehr groß ist. Wie sich das äußert? Durch ständige Schuldgefühle – den Mom Guilt!
Belastende Schuldgefühle im Alltag
Du hast den ganzen Tag nicht anderes gemacht als den Haushalt zu schmeißen, deine Kinder in Schule und Kindergarten zu bringen und wieder abzuholen, Mittagessen zu kochen, Hausaufgaben zu kontrollieren, zu basteln und zu spielen. Nun sind die Kinder seit einer Viertelstunde vor dem Fernseher geparkt, während du durch Instagram scrollst.
Anstatt dich über die kurze Verschnaufpause zu freuen und dich zu erholen, fühlst du dich schuldig? Dir gehen Gedanken durch den Kopf wie
- "Fernsehen sollen die Kinder ja eigentlich nur am Wochenende",
- "ein gemeinsames Spiel wäre jetzt pädagogisch schon wertvoller"
- oder "Jetzt scrolle ich hier schon wieder nur rum, eigentlich sollte ich noch die Wäsche abhängen"?
Dann leidest du an typischem Mom Guilt!
Wie äußert sich Mom Guilt?
Mom Guilt kann Mütter stark belasten und sogar den Schlaf rauben. Manche Frauen liegen nach getaner Arbeit trotz großer Erschöpfung nachts wach und grübeln, ob sie nicht doch etwas vergessen haben oder etwas besser hätten machen können.
Weitere Anzeichen des Mom Guilt sind:
ständiges Hinterfragen der eigenen Kompetenz als Mutter
Vergleichen mit anderen Müttern
dauerndes Gefühl des Versagens
Schuldgefühle, wenn die eigenen Bedürfnisse mal vor die der restlichen Familie gestellt werden
anhaltendes Überlegen, was als nächstes erledigt werden muss
Durchspielen rechtfertigender Dialoge im Kopf für zahlreiche Situationen
Raus aus der "Mom-Guilt-Falle": Du kannst es niemals allen recht machen!
Sich um seine Kinder zu kümmern, ist mehr als ein Vollzeitjob. Wenn du dazu noch arbeitest, dann bleibt wohl oder übel so einiges auf der Strecke: Alles perfekt machen ist unmöglich. Um dem Mom Guilt den Kampf anzusagen, ist es deshalb wichtig, realistische Erwartungen an sich zu stellen und sich von zu hohen Ansprüchen zu verabschieden.
Was kannst du gegen die mütterlichen Schuldgefühle tun?
Ziele: Setze dir realistische Tagesziele und baue Pausen ein, in denen du auch mal Dinge für dich tun darfst! Das erleichtert dir den Umgang mit denen unangenehmen Schuldgefühlen. Wenn nötig, setze dir Reminder für deine Pausen.
Fokus: Es ist leicht, nur das zu sehen, was nicht gut geklappt hat. Viel schwerer ist es, seine eigenen Erfolge anzuerkennen. Richte deine Aufmerksamkeit bewusst weg von den kleinen Pannen und dem, was noch zu erledigen ist und hin auf all das, was gut läuft und du bereits geschafft hast.
Perspektive: Du bist eine liebevolle und mitfühlende Freundin, aber zu dir selbst sehr streng und deine schärfste Kritikerin? Dann kann dir ein Perspektivwechsel besonders gut helfen: Überlege und schreibe gegebenenfalls auf, was du einer Freundin raten würdest. Wahrscheinlich wärst du bei deiner Bestie deutlich nachsichtiger als bei dir selbst, oder? Also sei dir auch selbst eine gute Freundin!
Delegieren: Ja, DU wurdest angesprochen, ob du im Kindergarten beim Kuchenverkauf helfen kannst. Trotzdem geht die Welt nicht unter, wenn du stattdessen Großeltern oder deine*n Partner*in schickst. Du musst nicht alles alleine schaffen. Du bist keine schlechte Mutter, wenn du um Hilfe bittest. Ganz im Gegenteil, das erfordert eine Menge Mut und Stärke.
Vergleichen: Bei anderen sieht es ganz leicht aus, alles zu managen. Daneben fühlst du dich unzulänglich und als würdest du gar nichts gebacken kriegen? Keine Sorge: Nach außen hin geben die meisten Familien ein harmonisches Bild ab. Was sich hinter verschlossenen Türen abspielt, kriegst du gar nicht mit! Deswegen: Hör auf zu vergleichen. Du gibst dein Bestes und es spielt absolut keine Rolle, wie es bei anderen abläuft. Durch Vergleiche leidet vor allem unser Selbstwertgefühl, deshalb: Schluss damit, bleib bei dir und deiner Familie!
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