Hexenmilch: Wenn dein Baby Milch produziert
Hexenmilch ist ein Phänomen, das manchmal bei Neugeborenen und Säuglingen auftritt: Dabei handelt es sich um den Austritt geringer Mengen an milchig-weißem Ausfluss aus den kindlichen Brustdrüsen. Wie kommt es zu Hexenmilch bei Babys und besteht für dich Grund zur Sorge?
- © Getty Images/Catherine Delahaye
In diesem Artikel erfährst du:
Was ist Hexenmilch?
Tritt plötzlich ein milchiges Sekret aus den Brustwarzen eines Neugeborenen aus, sind Eltern häufig verunsichert: Steckt dahinter eine Krankheit oder besteht gar ein medizinischer Notfall?
Dabei gibt es in aller Regel keinerlei Grund zur Sorge: Der Ausfluss aus der kindlichen Brust wird als Hexenmilch bezeichnet und ist völlig harmlos. Die Milchabsonderung kann sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen vorkommen und hat hormonelle Ursachen.
Wie entsteht Hexenmilch?
Die Ursachen für Hexenmilch sind bislang nicht vollständig geklärt. Vermutet wird unter anderem, dass mütterliche Hormone, wie das die Milchbildung anregende Prolaktin sowie Östrogen und Progesteron während der Schwangerschaft auf das Kind übergehen.
Für diese These spricht, dass Babys in der Regel mit einer geschwollenen Brustdrüse auf die Welt kommen. Die Hormone werden nach und nach abgebaut. Damit bildet sich auch die geschwollene Brust innerhalb der ersten sechs Lebensmonate zurück. Da sie jedoch die Brustdrüse stimulieren, kommt es mitunter zum Austreten des Hexenmilch genannten Sekrets.
Außerdem wird diskutiert, ob das kindliche Gehirn selbst – genauer die Hirnanhangdrüse – die Produktion von Prolaktin anstoßen könnte. Für diese Annahme gibt es bislang jedoch keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege.
Hexenmilch: Ist ärztliche Abklärung notwendig?
Die Hexenmilch bis zum sechsten Lebensmonat ist medizinisch nicht relevant. Ein Besuch beim Kinderarzt oder der Kinderärztin ist also nicht unbedingt notwendig, wenn du bei deinem Baby Hexenmilch bemerkst. In manchen Fällen ist der Milch auch Blut beigemischt: Dies ist nicht weiter schlimm und bedarf ebenfalls keiner Behandlung.
Bleibt die Brust jedoch länger als ein halbes Jahr geschwollen und kommt es weiterhin zur milchigen Absonderung, ist ärztlicher Rat gefragt. Dann ist anzunehmen, dass das Kind weibliche Geschlechtshormone selbst produziert, was eine Klärung der Ursachen erforderlich macht.
Auch wenn du merkst, dass dein Kleines Schmerzen hat, hole ärztlichen Rat ein. Möglich ist etwa eine Entzündung der Brustdrüse.
Hexenmilch: Was kann ich tun?
Auf keinen Fall solltest du an der Brust deines Kindes herumdrücken, um das Sekret herauszupressen. Das kann bei deinem Baby starke Schmerzen verursachen und außerdem eine Infektion zur Folge haben.
Generell sollte die Brustwarze des Kindes trocken und sauber gehalten werden. Hier können etwa Stilleinlagen oder Wattepads helfen. Die Hilfsmittel können zudem Druck und Reibung durch Kleidung reduzieren und damit Schmerzen vorbeugen.
Außerdem können Quarkwickel oder kühle Umschläge mit etwas Lavendelöl helfen. Lass dich hierzu am besten von deiner Hebamme oder ärztlich anleiten.
Auch wenn dein Baby unter Schmerzen im Bereich der Brust leidet, ist der Rat der Nachsorgehebamme oder der Kinderarztpraxis gefragt: Die Fachleute wissen, was zu tun ist.
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