Verbotene Namen: So sollten Sie Ihr Baby nicht nennen

Neben dem priorisierten Kindeswohl achten die Experten darauf, ob das Geschlecht durch den Vornamen eindeutig zugeordnet werden kann, ob sich der Name durch seriöse Quellen belegen lässt und ob die Namensform als Vorname zu erkennen ist. Wird ein Vorname vom Standesamt abgelehnt und die Eltern sind damit nicht einverstanden, trifft ein Gericht die endgültige Entscheidung. Lesen Sie hier, mit welchen kuriosen Namenswünschen sich Ämter und Gerichte in den letzten Jahren befasst haben.

Der Vorname Pfefferminze kann als verbotener Name bezeichnet werden, denn ihn lehnte ein Gericht in der Vergangenheit schon einmal ab. Die Eltern scheiterten mit ihrem Namenswunsch: Das Amtsgericht Traunstein entschied, dass der Vorname Pfefferminze kein eintragungsfähiger Name für ein Mädchen ist.

Eigentlich heißt der Name Lucifer (oder auch Luzifer) zwar nichts weiter als "Lichtträger/Lichtbringer". Da er seit dem Mittelalter jedoch auch als Synonym für "Teufel" oder "Saten" verwendet wird, rät die Gesellschaft für deutsche Sprache zum Wohl des Kindes von dem Namen ab.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat den Namen Pinocchio in den vergangenen Jahren abgelehnt. Er beruht auf einer fiktiven Kinderbuch-Figur des Autors Carlo Collodi. Der Name der Märchenfigur ist ein Wortspiel aus verschiedenen Wörtern, unter anderem dem italienischen Begriff "pinco" für Dummkopf. Pinocchio bekommt in der Geschichte beim Lügen eine lange Nase.

Es mag sich im aktuellen Kontext der Coronavirus-Pandemie kurios anhören, doch "Corona" ist neben anderen Bedeutungen tatsächlich auch ein Mädchenname, der in Deutschland und den Niederlanden in der Vergangenheit sogar vergeben wurde. Wer sein Kind heute so nennen möchte, wird aber sicherlich Probleme bekommen: Die Standesämter werden den Namen zum Wohl des Kindes aufgrund der negativen Assoziation in Zukunft bestimmt nicht mehr durchwinken.

Auch diesen Namen hat die Gesellschaft für deutsche Sprache abgelehnt und er gehört damit zu den verbotenen Namen. Es gibt aber durchaus Vornamen mit maritimer Bedeutung, die nicht verboten sind. Skipp ist ein norwegischer Name mit der Bedeutung "der Schiffseigner", Muriel ein keltischer Mädchenname mit der Bedeutung "glänzendes Meer" und der sowohl männliche als auch weibliche Vorname Kai steht in der hawaiianischen Sprache für "das Meer".

Zu den verbotenen Namen der letzten Jahre gehört auch Eisenstein. Unabhängig davon, ob die Eltern dabei die bayerische Region, das Gestein oder etwas ganz anderes im Sinn hatten: Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat den Vornamen abgelehnt.

Über diesen Namenswunsch hat vor einigen Jahren ein Gericht entscheiden – und seine Eintragung in die Geburtsurkunde untersagt. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass der Name in Deutschland als Familienname bekannt ist und daher nicht eindeutig als Vorname zugeordnet werden kann.

Batman ist eine der bekanntesten Figuren von DC-Comics, einem der größten Comicverlage der Welt. Die Heldengeschichten der starken Fledermaus sind vielfach verfilmt worden. Kinder sollten den Namen des Superhelden laut Deutscher Gesellschaft für deutsche Sprache allerdings nicht tragen.

Mit diesem skurrilen Babynamen musste sich die Gesellschaft für deutsche Sprache beschäftigen. Wie die Entscheidung ausfiel? Der Vorname wurde abgelehnt und zählt somit ebenfalls zu den verbotenen Namen.

Als das Standesamt diesen Namen als zweiten Vornamen für die Tochter ablehnte, zogen die Eltern vor Gericht. Doch das Amtsgericht Kassel entschied, dass der Name auch als Zweitname nicht eintragungsfähig ist: Das Mädchen durfte nicht Ronja Borussia heißen.

Ein Kind darf durch seinen Namen nicht lächerlich gemacht oder entwürdigt werden und auch keinen gesellschaftlichen Belastungen ausgesetzt sein. Der Name Knirpsi kam bei der Gesellschaft für deutsche Sprache daher nicht gut an und wurde abgelehnt.

Auch für diesen Vornamen gaben die Experten kein grünes Licht. Die Eltern mit diesem Namenswunsch mussten sich für ihr Kind nach einer Alternative umschauen. Ihr Namensvorschlag geht dafür jetzt in die Annalen der verbotenen Namen ein.

Die beliebte Kino-Knabberei ist laut Gesellschaft für deutsche Sprache ebenfalls kein geeigneter Vorname für ein Kind – auch er gehört zu den verbotenen Namen der letzten Jahre.

Dem Amtsgericht Krefeld soll ebenfalls schon ein skurriler Namenswunsch untergekommen sein, der vermutlich von großen Asterix-Fans stammte: Das Gericht untersagte die Verwendung von Verleihnix als Vornamen. In den Asterix-Comicbüchern trägt der Fischhändler des gallischen Dorfs diesen Namen.

Zu den verbotenen Namen der vergangenen Jahre gehörten auch diverse Adelstitel, die Eltern ihren Kindern als Vornamen verleihen wollten. Neben dem König als Namen gab es Anfragen für die Namen Großherzog, Kaiser und Graf.

Als Abkürzung T.J. sind die beiden Initialen vor allem in den USA durchaus geläufig. In Deutschland hat die Gesellschaft für deutsche Sprache die Verwendung der beiden Buchstaben als eigenständigen Vornamen abgelehnt.

Ob die Eltern dieses Babys bei ihrer Namenssuche eine Comicfigur der "Peanuts" oder einen salzigen Erdnuss-Snack ehren wollten, ist nicht bekannt. Fest steht aber: Als Vorname ist Peanut nicht empfehlenswert – die Gesellschaft für deutsche Sprache hat abgelehnt.

Der Name Urmel stammt aus einer Kinderbuchreihe von Autor Max Kruse und ist vor allem durch die Augsburger Puppenkiste bekannt geworden: Hier trägt ihn die Titelfigur – ein Dinosaurier auf der Insel Titiwu. Seinen Nachwuchs darf man so allerdings nicht nennen.

Fans der italienischen Luxus-Automarke wird es traurig stimmen, aber auch der Name Ferrari wurde in den letzten Jahren von den Experten abgelehnt. Sein Baby darf man nicht nach dem Formel-1-Rennstall taufen. Ein möglicher Trost: Andere Markennamen, die in der Vergangenheit verboten waren, sind heute durchaus als Vornamen erlaubt. In Zukunft könnte die Entscheidung über den Namen Ferrari also gegebenenfalls anders ausfallen.

Bandito bedeutet "Krimineller" oder "Gesetzloser". Da liegt es auf der Hand, dass dieser Vorname das Kindeswohl gefährden würde und er deshalb zu den verbotenen Namen zählt. Ebenfalls verboten ist der Name Wildchild: Er ist zwar etwas harmloser als Bandito, bedeutet aber trotzdem so viel wie wildes oder zickiges Kind – so sollte kein Baby heißen.