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Seltenes Phänomen

Hexenzahn: Wenn das Baby mit einem Zahn zur Welt kommt

Babys beginnen in der Regel frühestens ab dem vierten Lebensmonat zu zahnen, dann brechen die ersten Zähnchen durch das Zahnfleisch. In sehr seltenen Fällen kommt ein Baby jedoch schon mit einem oder mehreren Zähnen zur Welt. Diese sogenannten Hexenzähnchen können Eltern einen ganz schönen Schrecken einjagen. Was hinter dem Phänomen "Hexenzahn" steckt und was du beachten solltest, steht hier.

Hexenzähnchen: Wie kommt es dazu?
© Getty Images/Terry Vine

Ein neues Leben ist immer ein Wunder der Natur, wobei manche kindlichen Anomalien besonders wunderlich auf frischgebackene Eltern wirken. Während manche Säuglinge etwas Milch absondern oder sogar eine Art "Periodenblutung" haben, kommen andere Babys mit Zähnen zur Welt, den Hexenzähnchen.

In diesem Artikel erfährst du:

Was ist ein Hexenzahn?

Ein Hexenzähnchen wird fachsprachlich auch als "Dens natalis", "Dens connatus" oder prälaktaler Zahn bezeichnet. Es handelt sich um Zähne beim Baby, die nicht regulär im Rahme der Zahnungsphase durchbrechen, sondern schon bei der Geburt vorhanden sind. Bricht ein Zahn nach der Geburt bereits im ersten Lebensmonat durch, also deutlich früher als normal, sprechen Fachleute auch von einem "Dens neonatalis".

Ein Hexenzahn tritt selten auf, nur eines von 2.000 bis 3.000 Kindern ist betroffen. In der Regel kommen Hexenzähne im Unterkiefer vor. Hexenzähne können einzeln auftreten, manchmal sind nach der Geburt aber auch schon mehrere Zähnchen zu sehen.

Wie kommt es zu einem Hexenzahn?

Ein Hexenzahn kann ein verfrühter Milchzahn sein. Häufiger sind die angeborenen Zähnchen jedoch eine Fehlentwicklung, also überschüssige Zähne (Hyperdontie). Solche Zähne wurden bei menschlichen Vorfahren noch angelegt, haben sich aber in der Evolution nicht bewährt und werden heute nicht mehr gebraucht. Ihre Anlagen sind allerdings noch vorhanden.

Bei manchen Kindern bildet der Körper diese Zahnanlage aus. Solche prälaktalen Hexenzähnchen sind oftmals sehr klein und schmal, sie unterscheiden sich also optisch von echten Milchzähnen.

Muss ein Hexenzahn entfernt werden?

Ein Hexenzahn ist nicht immer schlimm und behandlungsbedürftig. Besonders, wenn es sich bei dem verfrühten Zähnchen um einen Milchzahn handelt, sollte er besser nicht entfernt werden. Denn: Eine Zahnlücke im Kindesalter kann das Auftreten von Sprachfehlern begünstigen. Im schlimmsten Fall kommt es zu nachhaltigen Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers.

Handelt es sich bei dem Hexenzahn jedoch nicht um einen Milchzahn, kann eine Zahnextraktion ("Zahn ziehen") sinnvoll sein. Da diese Zähne kleine Fehlbildungen sind, verursachen sie manchmal Komplikationen. Sitzen die Hexenzähnchen locker, droht beispielsweise ein Verschlucken. Sind sie spitz, können Hexenzähne Verletzungen im Babymund oder an der mütterlichen Brust hervorrufen.

Was tun, wenn dein Kind mit Hexenzahn zur Welt kommt?

Ein Hexenzahn ist zunächst also kein Grund zur Sorge. Trotzdem kann eine zahnärztliche oder kinderärztliche Untersuchung sinnvoll sein, um zu klären, ob eine Behandlung nötig ist. Lockere Hexenzähne lassen sich oftmals leicht lösen, wodurch es keinen großen medizinischen Eingriff beim Neugeborenen braucht.

Da die Zähne beim Stillen stören können, ist mitunter eine Stillberatung sinnvoll: Mit der richtigen Stilltechnik können Schmerzen und wunde Brustwarzen besser vermieden werden.

Handelt es sich bei dem Hexenzahn um einen richtigen Milchzahn, sollten werdende Eltern schon bei kleinen Säuglingen auf eine angemessene Zahnhygiene achten. Für Babys braucht es dabei noch nicht unbedingt eine richtige Zahnbürste. Es gibt beispielsweise weiche Fingerlinge für die Zahnreinigung, die du einfach überstreifen kannst.

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