Entwicklung: Dein Baby im achten Monat
Robben, krabbeln, kriechen: Um den achten Monat herum beginnt dein Baby mit der eigenständigen Fortbewegung. Es macht außerdem eine bahnbrechende Entdeckung: das Konzept von Ursache und Wirkung.
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Artikelinhalte auf einen Blick:
- Entwicklung
- Fremdeln ist ganz natürlich
- Größe und Gewicht
- Zahnpflege
- Entwicklung spielerisch fördern
Babys Entwicklung im achten Monat
Vielleicht kann dein Baby sich jetzt schon auf die Unterarme gestützt auf dem Bauch liegend fortbewegen. Das sogenannte Robben lassen manche Babys aber auch aus und kommen direkt auf die Hände.
Der Vierfüßlerstand: Vorläufer des Krabbelns
Die Vorstufe zum Krabbeln ist der Vierfüßlerstand: Dein Baby stützt sich auf Händen und Knien ab, wippt dabei wahrscheinlich hin und her und versucht dadurch, das Gleichgewicht zu halten. Das wird ihm nun immer besser und länger gelingen, bis sich sein natürlicher Drang zur eigenständigen Fortbewegung durchsetzt. Richtig krabbeln können die meisten Babys aber erst so um den zehnten Monat herum, denn die gleichzeitige Bewegung von Armen und Beinen erfordert viel Koordinationsvermögen, das sich ab nun rasant entwickelt.
Sitzen und stehen
Bei den meisten Babys dauert es noch etwas, bis sie aufrecht und dauerhaft alleine sitzen können. Mit etwas Unterstützung geht das aber jetzt schon ganz gut. Auch das Stehen macht Babys jetzt schon Spaß. Allerdings benötigen sie dafür eine helfende Hand, denn von alleine können Babys im achten Monat in der Regel noch nicht stehen. Trotzdem hält das früh entwickelte Babys nicht davon ab, sich ab jetzt auch schon mal an der Tischkante oder am Schrank hochzuziehen. Achte ab diesem Zeitpunkt bitte unbedingt darauf, dass Möbel gut fixiert sind und nicht so schnell umfallen und habe dein Baby stets im Blick.
Babys sind fasziniert von ihren Bezugspersonen
Alles, was du tust, wie du schaust und sprichst, wird von deinem Baby fasziniert beobachtet. Es ahmt dich jetzt vielleicht nicht mehr nur lautsprachlich nach, sondern versucht auch deine Gestik und Mimik zu imitieren, erwidert ein Winken zum Abschied oder klatscht wie du in die Hände. Möglicherweise fasst es dich nun öfter im Gesicht an und "untersucht" dich oder schaut in die Richtung, in die du gerade blickst.
Dein Baby entdeckt Ursache und Wirkung
Irgendwann etwa im achten bis neunten Lebensmonat macht dein Baby eine bahnbrechende Entdeckung: Wenn es sein Kuscheltier zusammendrückt, ist ein Ton zu hören. Oder das Licht geht an, sobald es den Schalter nach unten drückt. Damit eröffnet sich ihm eine völlig neue Welt, denn es begreift die Auswirkungen seines Handelns – eine der Grundvoraussetzungen für das Denken in Kategorien.
Es wird nun zunehmend ausprobieren, ob und was passiert, wenn es bestimmte Dinge tut. Gerade das absichtliche Herunterwerfen von Spielzeug oder des Schnullers ist bei vielen Babys in dieser Phase sehr beliebt. Das macht dein Baby aber nicht, um dich zu ärgern, sondern um die Konsequenzen seines Handelns zu erleben – ein wichtiger Entwicklungsschritt!
Die orale Phase neigt sich dem Ende zu
Das Greifen und ausgiebige Betrachten von Gegenständen beherrscht dein Baby mittlerweile gut. Je geschickter es mit den Fingern wird, desto seltener untersucht es die Dinge, indem es sie sich in den Mund steckt oder daran knabbert. Dominierte das Erkunden mit dem Mund bis zum achten Monat, wird es nun seltener – die orale Phase wird bis ungefähr zum zwölften Monat beendet.
Fremdeln ist ganz natürlich
Dein Baby reagiert plötzlich abweisend oder verunsichert auf den Opa oder möchte nicht mehr zur netten Nachbarin auf den Arm, die es bis dato immer sehr gemocht hat? Fremdeln ist ein ganz natürlicher Prozess in der Entwicklung deines Babys. Es kann nun zwischen vertrauten Menschen wie den Eltern oder Geschwistern und weniger Vertrauten unterscheiden und signalisiert das, indem es dann eher skeptisch reagiert.
Genau wie Trennungsangst bindet das Fremdeln ein Kind an die Bezugspersonen und stellt so auch einen gewissen Schutz vor den Gefahren der Umwelt dar. Bei manchen Babys ist dieses Verhalten stark, bei anderen weniger stark ausgeprägt. Auch von Person zu Person unterscheidet sich das Fremdeln.
Wichtig ist: Respektiere dieses Verhalten und gebe deinem Kind in Situationen des Fremdelns Sicherheit, indem du es auf den Arm nimmst und dabei gelassen bleibst. Sobald dein Baby bemerkt, wie entspannt du mit der Situation umgehst, wird es auch gelassener und kann seiner kindlichen Neugier wieder freien Lauf lassen und sich der "fremden" Person aus sicherem Hafen annähern.
Größe und Gewicht im achten Monat
- Durchschnittliches Gewicht: Mädchen 7,9 kg, Jungen 8,6 kg
- Kopfumfang: 42-46 cm
- Kleidergröße: 68-74
- Schuhgröße: 15-18
Die ersten Zähnchen: Ab jetzt ist Zahnpflege wichtig
Durchschnittlich zwischen dem sechsten und achten Monat brechen die ersten Milchzähne durch. Zuerst zeigen sich in der Regel die vorderen Schneidezähne im Unterkiefer, nach und nach folgen zunächst die oberen Schneidezähne, später Backen- und Eckzähne.
Sobald die ersten Zähnchen da sind, wird Zahnpflege zur Vorbeugung von Karies ein Thema: Anfangs reicht es, wenn du die Zähne mit einem Wattestäbchen oder Lappen reinigst. Manche Babys akzeptieren spezielle Fingerzahnbürsten eher als richtige Zahnbürsten. Die Fingerzahnbürsten haben eine weichere Oberfläche und eignen sich auch zur sanften Massage des Zahnfleisches. Gerade in der manchmal schmerzhaften Zahnungsphase empfinden viele Babys das als angenehm.
Entwicklung des Babys im achten Monat spielerisch fördern
Sprachentwicklung: Helfe deinem Baby bei der Entwicklung seiner Sprache, indem du Gegenstände benennst: Füttere es mit dem Löffel, ziehe ihm eine frische Windel an oder lasse es mit dem weichen Ball spielen.
Mittel-zum-Zweck-Spiele: Beim Ziehen an der Spieluhr ertönt Musik, die Rassel macht Geräusche, sobald man sie schüttelt – fördere das Entdecken von Ursache und Wirkung mit entsprechenden Spielen.
Mit Spielzeug zum Aufrichten motivieren: Immer interessanter untersucht dein Baby alle Objekte mit den Händen. Motiviere es zum Aufrichten beziehungsweise Robben, indem du ihm Spielzeug präsentierst, das es nur durch eine dieser Handlungen erreichen kann.
Klimmzüge für die Muskeln: Halte deinem Baby einige Finger hin, wenn es auf dem Bauch liegt. Es ergreift deine Finger und zieht sich daran hoch in das aufrechte Sitzen.