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Entwicklung: Dein Baby im elften Monat

Dein Baby will jetzt im elften Monat hoch hinaus: Selbstständiges Hochziehen ist nur der erste Schritt in Richtung Mobilität.

Entwicklung: Ihr Baby im elften Monat
© iStock.com/ljubaphoto

Artikelinhalte auf einen Blick:

Babys Entwicklung im elften Monat

Vom Grob- zum Feinmotoriker: Im Alter von elf Monaten beherrschen die meisten Babys den sogenannten Pinzettengriff schon perfekt. Konnten sie in den ersten Lebensmonaten Gegenstände nur mit der ganzen Hand aufnehmen, eröffnen sich durch den Gebrauch von Daumen und Fingerkuppen der Zeigefinger ganz neue Möglichkeiten. Das ist für die Aufnahme von Essen wichtig. Später wird es dank Pinzettengriff sein Besteck halten, mit Stiften malen oder puzzeln können. Der Pinzettengriff ist ein echter Meilenstein in der Entwicklung deines Babys.

Hoch hinaus

Alleine aufstehen macht großen Spaß. Wie gut, dass es in der Wohnung so viele Möglichkeiten zum Festhalten gibt. Dein Baby kann sich im elften Monat schon gut mit etwas Hilfe alleine hochziehen und auf den Füßen stehen. Dadurch trainiert es nicht nur das Gleichgewicht, sondern stärkt auch alle Muskelgruppen. Die braucht es auch, denn es wird sich schon bald an Möbeln entlang oder mit Hilfe deiner Hände fast eigenständig fortbewegen. Möglicherweise kann es jetzt im elften Monat schon einige Schritte laufen.

Motorische Entwicklung des Kindes

Der eigene Wille

Von der sogenannten Trotzphase ist dein Baby im Alter von elf Monaten noch weit entfernt. Trotzdem entdeckt es bereits jetzt seinen eigenen Willen. Wenn du "Nein" sagst, wird es vielleicht kurz in seiner momentanen Beschäftigung innehalten und darüber nachdenken, ob es auf dich hören will oder nicht. Die Bedeutung des Wortes "Nein" versteht es nämlich bereits sehr gut.

Wenn dein Kind etwas partout nicht möchte, versuche, ihm die Notwendigkeit der Handlung zu erklären. Windet es sich beispielsweise auf dem Wickeltisch, weil es nicht gewickelt werden will, erläutere ihm mit sanfter, aber auch bestimmter Stimme die Gründe für das Wickeln.

Um euch allen Stress zu ersparen, schaffe im besten Fall eine Ja-Umgebung. Am Beispiel des Wickelns könnte das zum Beispiel bedeuten, im Stehen mit Höschenwindeln zu wickeln statt im Liegen mit herkömmlichen.

Sprachentwicklung nimmt Fahrt auf

Dein Baby weiß im elften Monat schon ganz gut, was du mit dem Wort "Nein" meinst. Und weil Babys dieses Wort so häufig hören, sagen sie es auch selbst oft – schließlich plappern Babys gern nach, was sie von Erwachsenen hören. Zwar steht die Sprachentwicklung erst am Anfang, aber leicht auszusprechende Wörter haben manche Babys jetzt schon drauf. Varianten wie Da-da statt Papa oder ein Ei beim Streicheln wirst du jetzt öfter hören.

Sprachentwicklung beim Baby: von Geburt bis zur Schule 

Größe und Gewicht im elften Monat

  • Durchschnittliches Gewicht: Mädchen 8,7 kg, Jungen 9,4 kg
  • Kopfumfang: 42-46 cm
  • Kleidergröße: 68-80
  • Schuhgröße: 15-18
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Sicherheit in der Wohnung ist jetzt wichtig

Das Leben mit einem kleinen Menschen, der gerade Laufen lernen möchte und sich überall hochzieht, birgt zusätzliche Gefahren. Spätestens jetzt, wo dein Baby so richtig mobil wird, solltest du deine Wohnung kindersicher machen:

  • Verzichte auf Tischdecken, an denen sich dein Baby hochziehen könnte.
  • Prüfe Vorhänge und Gardinen auf Zugfestigkeit.
  • Sichere alle Steckdosen inklusive Mehrfachsteckdosen mit Kindersicherungen.
  • Lasse nichts herumliegen, an dem sich dein Baby verletzen kann.
  • Verstaue Medikamente und Putzmittel kindersicher, am besten in einem abschließbaren Schrank.
  • Polstere Ecken und Kanten von Möbeln und Tischen ab.
  • Kontrolliere kleinere Möbel und Kommoden auf Standfestigkeit und befestige sie bei Bedarf an der Wand.
  • Beseitigen Kletterhilfen in der Nähe von Fenstern und Fensterbänken.
  • Lasse dein Kind bei geöffnetem Fenster nie alleine im Zimmer.
  • Sichere wenn möglich Fenster und Balkontüren mit Sicherheitssperren.
  • Verhindere via Türstoppern, dass Türen durch Zugluft versehentlich zuschlagen.
  • Bringe spezielle Sicherungen für Türen oder Schubladen an.

Spätestens jetzt solltest du außerdem Treppen mit speziellen Treppenschutzgittern sichern.

Tipp: Nehme auch mal die Perspektive deines Babys ein, indem du dich auf seine Kopfhöhe begibst. Betrachte deine Umgebung nun aufmerksam: Wie sieht dein Baby die Welt und welche Gegenstände, Möbel oder Kabel liegen in Griffweite?

Wohnung kindersicher machen: Die 24 wichtigsten To-dos

Essen am Familientisch

Gegen Ende des ersten Lebensjahres möchten viele Babys schon am Familientisch mitessen. Unterstütze dein Baby beim Übergang zum Familienessen, indem du immer größere Stücke im Brei belässt. Später kannst du das gekochte Essen mit einer Gabel zerdrücken. Auch mit nur wenigen Zähnen können Babys Gekochtes schon gut kauen.

Nach und nach darf die Nahrung immer fester werden. Ersetze zunächst wie bei der Einführung der Beikost eine Breimahlzeit durch eine feste Mahlzeit. Wenn das gut funktioniert, folgt eine weitere Mahlzeit. Drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten, also fünf feste Mahlzeiten pro Tag, sollte dein Baby dann zu sich nehmen.

Vorschlag zur Einführung der Familienkost:

  1. Mittagsbrei durch Mittagsmahlzeit ersetzen
  2. Abendbrei durch Abendbrot mit einer Tasse Milch ersetzen
  3. Milchmahlzeit am Morgen durch Frühstück aus Milch, Brot oder Müsli ersetzen
  4. Getreide-Obst-Brei am Nachmittag durch zwei Zwischenmahlzeiten ersetzen, zum Beispiel Brot und Obst, später Rohkost

Zeige deinem Baby die Welt

Sobald dein Baby seinen Bewegungsradius erweitert, ist es auch offener für alles, was es außerhalb der Wohnung zu entdecken gibt. Bewegung an der frischen Luft tut nicht nur Erwachsenen, sondern auch Kindern gut. Babys erweitern in der Natur ihren Horizont und entdecken im Gegensatz zum Zuhause immer wieder gänzlich Neues. Gehe mit deinem Baby daher ruhig öfter nach draußen. Gut angezogen ist das auch bei kälteren Temperaturen möglich. Mache es dabei auf Dinge aufmerksam: Zeige zum Beispiel auf einen Hund und benennen ihn. Für elf Monate alte Babys reicht ein Wau-Wau noch aus.

Entwicklung im elften Monat spielerisch fördern

  • Den Händen etwas zu tun geben: Tasten, greifen, untersuchen – auch im elften Monat hat dein Baby davon noch nicht genug. Sprich all seine Sinne an, indem du ihm für Babys geeignete Gegenstände mit unterschiedlicher Oberfläche, Temperatur und Form in die Hand gibst.

  • Die eigene Schublade: Dein Baby ist mittlerweile ein begeisterter Anhänger des Ein- und Ausräumens und "hilft" dir vielleicht auch mal beim Wäscheeinräumen. Fördere seine Fertigkeiten, indem du ihm seine "eigene" Schublade erlaubst, in das es fröhlich kindersichere Gegenstände hineinlegen und wieder herausholen darf.

  • Malen: Stifte können die meisten Babys im elften Monat schon sicher halten. Und gerade bunte Farben, die sie selbst, zum Beispiel mit Wassermalfarben, auf das Papier bringen, faszinieren und machen Spaß. Und ganz nebenbei werden Motorik und Sinne trainiert.

  • Gefahren erkennen lernen: Zeige deinem Baby, wo in seinem neuen Bewegungsradius potenzielle Gefahren stecken und wie etwas gefahrenfrei funktioniert. Erkläre und zeige ihm beispielsweise, wie sich eine Tür öffnen und schließen lässt ohne sich die Finger einzuklemmen.

  • Gepflegte Unterhaltung: Unterhalte dich doch mal mit deinem Baby über deinen oder seinen Tag. Du wirst staunen, wie "plapperfreudig" es schon ist. Manche Worte versucht es sogar schon auszusprechen. Indem du dabei auf Babysprache verzichtest, förderst du die Sprachentwicklung auf ganz natürliche Weise.

Dritte Grundimmunisierung im elften Monat

Zwischen dem elften und dem 14. Lebensmonat steht nach dem neuen 2+1-Impfschema die dritte Grundimmunisierung (G3) für dein Baby an. Die*der Kinderärztin*Kinderarzt verabreicht dazu die letzte der drei Sechsfachimpfungen gegen:

  • Wundstarrkrampf (Tetanus)
  • Diphtherie
  • Kinderlähmung (Poliomyelitis)
  • Hepatitis B
  • Kehldeckelentzündung (Haemophilus influenzae/Hib Typ b)
  • Keuchhusten (Pertussis)

Wann genau die dritte Impfdosis injiziert werden kann, hängt auch vom Zeitpunkt der G2 ab: Um einen effektiven Langzeitschutz zu erreichen, muss zwischen der zweiten und dritten Impfung ein Mindestabstand von sechs Monaten liegen.

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