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Gängiger Test

Urin in der Schwangerschaft: Das wird untersucht

Die Untersuchung des Urins gehört zur Schwangerschaftsvorsorge dazu. Bei der Erstuntersuchung sowie jeden weiteren ärztlichen Check gibst du dazu etwas Urin in einem Becher ab. Die Praxis prüft den Harn dann unter anderem auf Zucker und Eiweiß. Welche Krankheiten der Urintest in der Schwangerschaft verraten kann und wie aussagekräftig das Ergebnis ist: Hier gibt es die wichtigsten Infos.

Urinuntersuchung in der Schwangerschaft
Die abgegebene Urinprobe der Schwangeren wird im Labor untersucht
© iStock.com/JackF

Im Urin lassen sich bestimmte Stoffe wie Eiweiß, Glukose, Blut oder Nitrit nachweisen. Der Nachweis gibt deinem*deiner Frauenarzt*Frauenärztin Hinweise über bestehende Infektionen oder mögliche Risiken, die den Verlauf deiner Schwangerschaft ungünstig beeinflussen könnten.

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Ablauf der Urinuntersuchung in der Schwangerschaft

Für den Urintest in der Schwangerschaft ist keine besondere Vorbereitung nötig. Die Schwangere gibt in ihrer gynäkologischen Praxis oder bei der Hebamme lediglich eine Urinprobe ab. Am besten eignet sich dafür der sogenannte Mittelstrahlurin. Das heißt, du lässt zuerst ein paar Sekunden lang Wasser, bevor du etwas Urin im Becher auffängst. So erhältst du möglichst "sauberen", also wenig mit Bakterien kontaminierten Harn.

Und: Keine falsche Scham, das Personal arbeitet täglich mit dem Urin schwangerer Frauen! In vielen Praxen musst du den Becher auch nicht direkt überreichen, sondern es gibt Schleusen oder spezielle Regale für eine diskrete Abgabe. Manchmal kannst du den mit Namen und Geburtsdatum beschrifteten und verschlossenen Becher auch einfach kurz in der Praxistoilette stehen lassen. Er wird dann dort abgeholt und untersucht.

Urin-Teststreifen für eine schnelle Diagnostik

Für die Feststellung von Eiweiß, Zucker (Glukose), Nitrit sowie Blut im Urin reicht es, wenn das Praxispersonal bestimmte Teststreifen kurz in den Urin eintaucht. Auch der pH-Wert kann so bestimmt werden. Das Ergebnis liegt nach kurzer Zeit vor und wird auch im Mutterpass festgehalten. Steht dort zum Beispiel "++" bei "Eiweiß im Urin", heißt das, dass ein deutlich erhöhter Eiweißgehalt festgestellt wurde. Übrigens: Ein leicht erhöhter Wert von Eiweiß im Urin (Proteinurie) ist meist harmlos!

Andere Werte, etwa das Vorliegen bestimmer Bakterienarten, können nur in einem Labor bestimmt werden. Deshalb wird deine Urinprobe bei Bedarf dorthin geschickt. Seit 2019 schreiben die Mutterschaftsrichtlinien aber nicht mehr vor, dass der Urin jeder Schwangeren auf das symptomlose Vorliegen von Bakterien (aysmptomatische Bakteriurie) untersucht wird.

Warum ist die Urinuntersuchung in der Schwangerschaft sinnvoll?

Während der Schwangerschaft sind Frauen hormonell bedingt anfälliger für Nieren- und Harnwegsinfektionen wie die Blasenentzündung. Da diese Infektionen verfrühte Wehen auslösen können, wird der Urin bei jeder Schwangerschaftsvorsorge untersucht. So kann Blut, Eiweiß oder Nitrit im Urin auf eine bakterielle Infektion hinweisen.

Der Urintest auf Eiweiß wird jedoch auch durchgeführt, um Nierenleiden oder eine Präeklampsie/Gestose ("Schwangerschaftsvergiftung") aufzudecken. Dabei handelt es sich um eine Komplikation, die mit erhöhten Blutdruckwerten, starken Wassereinlagerungen und Eiweißausscheidung im Urin einhergeht. Auch Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen oder akute Schmerzen im rechten Oberbauch sind möglich.

Der Test auf Glukose im Urin liefert erste Hinweise, ob die Frau an Schwangerschaftsdiabetes leiden könnte. Zusätzlich wird um die 25. Schwangerschaftswoche herum ein Zuckerbelastungstest (oGTT) durchgeführt, um dieser Krankheit auf die Schliche zu kommen. Der Schwangerschaftsdiabetes bleibt in der Regel symptomlos, kann aber zu Komplikationen bei der Geburt und verschiedenen Folgeschäden bei Mama und Baby kommen.

Urintest in der Schwangerschaft: Wie aussagekräftig ist das Ergebnis?

Jedoch lässt sich mit den Ergebnissen der Urinuntersuchung eine Erkrankung nicht immer früh genug oder eindeutig erkennen. Der Zuckergehalt des Urins spiegelt nicht die Verhältnisse im Blut wider: Vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel können die Nieren über den Urin Zucker ausscheiden, obwohl die Blutzuckerwerte der Norm entsprechen. Zum anderen scheidet der Körper Zucker erst bei hohen Blutzuckerwerten über den Urin aus, sodass sich ein Schwangerschaftsdiabetes mit einer Urinuntersuchung erst sehr spät entdecken lässt.

Der Eiweißgehalt im Urin kann von Faktoren wie Stress, Kälte oder körperlicher Aktivität beeinflusst werden. Deswegen wird die Treffsicherheit des Streifentests zur Feststellung von Eiweiß im Urin als gering eingestuft. Das bedeutet, dass sich eine Präeklampsie/Gestose ("Schwangerschaftsvergiftung") und das HELLP-Syndrom mit dem Test nicht mit letzter Sicherheit erkennen lassen. Dafür sind weitere Untersuchung notwendig, etwa des gesammelten 24-Stunden-Urins.

Alternativen zur Urinuntersuchung

Zur Früherkennung einer Schwangerschaftsvergiftung wird neben dem Eiweißgehalt im Urin auch der Blutdruck der Schwangeren gemessen. Eine Diabeteserkrankung kann auch durch einen Bluttest ermittelt werden. Gleiches gilt für Infektionskrankheiten.

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