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Einnistungsstörung Abortivei

Windei: Anzeichen und Gründe für eine leere Fruchthöhle

Das Windei ist eine Form der Fehlgeburt. Dabei wird in der Gebärmutter eine leere Fruchthöhle festgestellt, obwohl der Schwangerschaftstest positiv ist und auch typische Symptome vorhanden sein können. Hier liest du mehr darüber, warum es zu einem Windei kommt und wie es nach der Diagnose weitergeht.

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© Getty Images/Goodboy Picture Company

Kurzübersicht

Was ist das? Windei ist die landläufige Bezeichnung für eine Einnistungsstörung, bei der die Fruchthöhle leer bleibt, sich also kein Embryo entwickelt. Ein Windei führt zu einer Fehlgeburt in der Frühschwangerschaft.

Häufigkeit: Bei jeder 20. Schwangeren (fünf Prozent) nistet sich ein Windei in die Gebärmutter ein.

Anzeichen: Zunächst ist ein Windei nicht von einer intakten Schwangerschaft zu unterscheiden, die Symptome sind gleich und auch der Schwangerschaftstest fällt positiv aus.

Diagnose: Eine Ultraschalluntersuchung bringt Klarheit, ob es sich um eine leere Fruchthöhle handelt oder doch ein Embryo darin heranwächst.

Behandlung: Wurde das Windei ärztlich festgestellt, gibt es verschiedene Behandlungsoptionen, darunter beobachtendes Abwarten, eine Ausschabung sowie bestimmte Medikamente.

Nach dem Windei wieder schwanger: Eine Folgeschwangerschaft ist nach der Behandlung bald wieder möglich. Das Fehlgeburtsrisiko steigt durch das Windei nicht an.

Artikel-Inhalt:

16 typische Anzeichen für eine Schwangerschaft

Was bedeutet es, mit einem Windei schwanger zu sein?

Das Windei zählt neben der Eileiterschwangerschaft zu den häufigsten Gründen für einen frühen Schwangerschaftsverlust. Es wird im medizinischen Fachjargon auch Abortivei oder Molenschwangerschaft genannt. Ein Windei entsteht durch eine Störung bei der Einnistung (Nidationsstörung): Nachdem sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat, entwickelt sie sich dort nicht weiter.

Ein Windei kann aufgrund von Chromosomenstörungen während der Befruchtung entstehen. Eine weitere mögliche Ursache ist die Unterversorgung des Eis mit Sauerstoff oder Nährstoffen.

Normale Schwangerschaftsanzeichen beim Windei

Da der Körper einer Schwangeren bereits während der Einnistung das Hormon hCG produziert, zeigen Schwangerschaftstests beim Windei ein positives Ergebnis an. Auch kann es zu den gleichen Symptomen wie bei einer intakten Frühschwangerschaft kommen – zu den typischen Anzeichen zählen etwa Müdigkeit, Brustspannen, Übelkeit und Unterleibsschmerzen.

Windei-Diagnose wird frauenärztlich gestellt

Oft fällt ein Windei erst bei der gynäkologischen Ultraschalluntersuchung im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge auf. Allerdings muss es sich nicht zwangsläufig um ein Windei handelt, wenn dein*deine Gynäkologe*Gynäkologin bei einem sehr frühen Ultraschall noch keine Fruchtanlage finden kann: Vielleicht hat sich dein Baby auch nur als sogenannter Eckenhocker an einer ungewöhnlichen Stelle der Gebärmutter „versteckt“. Oder es ist schlichtweg noch zu früh, um etwas zu sehen. Häufig wird deshalb erst einmal ein paar Wochen abgewartet – wenn in der 8. SSW jedoch immer noch kein Embryo zu sehen ist, gilt die Diagnose Windei als gesichert.

Behandlung bei einem Windei: Ausschabung oder Abwarten?

Die meisten Windeier gehen innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen von selbst ab. Wenn das Windei zu einer sehr frühen Fehlgeburt führt, wird es oft als verspätete Menstruation wahrgenommen. Wurde das Windei bereits diagnostiziert, stehen verschiedene Vorgehensweisen zur Verfügung:

  • eine Ausschabung (Abrasio) der Gebärmutterschleimhaut, bei der das Windei mit entfernt wird.
  • Verschreibung von Medikamenten, die die Gebärmutter veranlassen, ihre Schleimhaut als Blutung abzustoßen.
  • Abwarten, bis die Blutung von selbst eintritt: Dies ist normalerweise innerhalb von einer bis zwei Wochen nach der Diagnose der Fall. Es kann jedoch auch vorkommen, dass sich das Windei nicht oder nur teilweise löst. In diesem Fall wird dir von ärztlicher Seite das Medikament oder eine Ausschabung empfohlen, um das Windei restlos zu entfernen.

Bitte lass dich ärztlich beraten, welche dieser Möglichkeiten in deinem individuellen Fall die beste ist. Dabei solltest du auch überlegen, was dir den Umgang mit der Fehlgeburt nach Möglichkeit erleichtert.

Wieder schwanger nach Windei

Auf weitere Schwangerschaften hat das Windei keine negativen Auswirkungen: Sobald sich der hCG-Spiegel normalisiert hat, kannst du wieder schwanger werden. Meist kommt es innerhalb von vier bis acht Wochen nach einer Ausschabung oder dem natürlichen Abgang des Windeis zur nächsten Periodenblutung. 

Auch das Risiko einer Fehlgeburt ist durch das Windei nicht erhöht. Solltest du allerdings schon mehrere Fehlgeburten durchgemacht haben, ist ein ärztlicher Check ratsam.

Windei und Blasenmole: Wo liegt der Unterschied?

Neben dem Windei kann auch eine Blasenmole zu einem frühen Schwangerschaftsverlust führen. Sie ist allerdings deutlich seltener und kommt nur bei einer von 1.000 bis 2.000 schwangeren Frauen vor. Bei dieser Störung der Embryonalentwicklung beginnen bestimmte Zellen kurz nach der Befruchtung unkontrolliert zu wuchern.  Erfahre hier mehr über die Blasenmole!

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