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Babys: Schlaf und durchschlafen im 1. Lebensjahr

Kinder regenerieren beim Schlafen ihre geistigen und körperlichen Kräfte und verarbeiten die Eindrücke des Tages. Das Schlafverhalten und die Schlafdauer sind bei Kindern individuell häufig sehr unterschiedlich.

Babys und Schlafen
Babys haben anfangs keinen festen Rhythmus und schlafen nach Bedarf
© iStock.com/ encrier

Es ist wichtig, dass Kindern ihrem eigenen Bedarf entsprechend schlafen, denn zu wenig oder zu viel Schlaf kann das Wohlbefinden beeinträchtigen.

Schlaf-Wach-Rhythmus bei Babys

Der Schlaf ist bei Kindern und Erwachsenen durch Schlafzyklen geprägt. Diese entstehen durch den regelmäßigen Wechsel von oberflächlichen (REM-Schlaf) und tiefen Schlafstadien (Non-REM-Schlaf). Zwischen diesen Schlafzyklen erwacht der Körper kurz, am Morgen fehlt jedoch in der Regel die Erinnerung daran. Beim Erwachsenen dauert ein Schlafzyklus zirka 90 bis 120 Minuten, beim Säugling ungefähr 50 Minuten.

In den ersten Lebenswochen des Babys ist der Schlaf-Wach-Rhythmus noch nicht an den Tag-Nacht-Rhythmus gebunden. So schlafen Säuglinge gleichmäßig über den Tag und die Nacht verteilt, sodass Schlafzyklen noch nicht unbedingt in die Nacht fallen. Logischerweise  kann ein Baby deshalb auch noch nicht durchschlafen. Vor allem bedingt durch das Tageslicht passen Säuglinge ihr Schlafverhalten nach einigen Wochen - durchschnittlich nach zehn bis 15 Wochen - an den Tag-Nacht-Rhythmus an.

Wie Ihr Baby die Welt im ersten Jahr sieht

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Ab wann kann ein Baby durchschlafen und wie lange?

Neugeborene können zunächst noch gar nicht durchschlafen, da sie kurze Schlafperioden haben und wegen Hunger nachts zwei bis drei Mahlzeiten sowie frische Windeln brauchen. Wenn sich im Laufe der Zeit langsam ein Rhythmus ausgebildet, können Babys allmählich die Nächte durchschlafen. Durchschlafen bei Babys bedeutet, dass sie erst nach zwei Schlafzyklen von je drei bis vier Stunden erwachen, sodass sie in der Nacht insgesamt sechs bis acht Stunden durchschlafen. Bis zum siebten Monat ist es völlig normal, dass ein Baby mindestens einmal pro Nacht aufwacht, weil es Hunger hat. Wie lange es dauert, bis ein Baby durchschläft, kann individuell sehr verschieden sein, ebenso wie die Bedürfnisse des Kindes und sollte Eltern nicht unter Druck setzen.

Tipps, um dem Baby das Durchschlafen zu erleichtern

Eltern können den Schlaf-Wach-Rhythmus ihres Babys positiv beeinflussen, indem sie einen regelmäßigen Tagesablauf verfolgen. Es ist ratsam, dass Mahlzeiten, Aktivitäten wie Spaziergänge und Schlafenszeiten möglichst täglich zur gleichen Zeit erfolgen. Bestimmte Einschlafzeremonien wie eine Spieluhr erleichtern Säuglingen zudem das Einschlafen. Manche Babys schlafen besser, wenn sie gepuckt werden. Feste, regelmäßig wiederkehrende Rituale können in den ersten Wochen und Monaten für das Baby und seine Eltern hilfreich sein.

Tipps für eine ruhige Nacht:

  • Struktur im Alltag: Rituale wie ein Gute-Nacht-Lied oder eine morgendliche Massage zeigen dem Baby immer gleiche Abläufe, an die es sich gewöhnen wird. So entwickelt es auch ein Gefühl für den aktiven Tag und die ruhige Nacht. Feste Zeiten, wann das Kind zum Schlafen gebracht wird, helfen außerdem, den Rhythmus zu entwickeln.

  • Schlafbereitschaft erkennen: Lernen Sie Ihr Baby kennen und finden Sie den richtigen Zeitpunkt, es ins Bett zu bringen, indem Sie auf Müdigkeitssignale achten (gähnen, Stirnrunzeln, wendet sich ab und möchte seine Ruhe haben, reibt sich die Augen, zupft an Haaren oder Ohren).

  • Schlafbedürfnis unterstützen: Neben einem regelmäßigen Tagesablauf sollten Sie täglich ein bis zwei Stunden an die frische Luft mit dem Baby. Bieten Sie ihm außerdem ausreichend Möglichkeiten, sich zu bewegen (Krabbeldecke, Baden, Wickeltisch) und somit auszupowern.

  • Schlafen vorbereiten/Einschlafritual: Indem das Schlafen nach immer gleichem Muster vorbereitet wird (z. B. Schlafsack anziehen, Gute-Nacht-Lied singen, Spieluhr aufziehen, Küsschen geben), lernt das Baby den Ablauf kennen. Wichtig ist, dass das Zubettbringen kurz und liebevoll gestaltet ist und somit positiv gespeichert wird. Manche Kinder mögen es, wenn sich ein Elternteil mit hinlegt zum Einschlafen. Dies kann vorübergehend gemacht werden, wenn Sie das Gefühl haben, das Ihr Baby das braucht, um sich sicher zu fühlen und durchzuschlafen.

  • Ruhig und leise sprechen: Vermeiden Sie Unruhe und Stimulation von außen, indem Sie nach dem Füttern oder Windeln wechseln nur leise und ruhig mit Ihrem Baby sprechen und es gleich wieder hinlegen, wenn es ruhig ist.

  • Stimulation von außen vermeiden: Um den Tag-Nacht-Rhythmus zu entwickeln, sollte nachts und abends nur gedämpftes Licht an sein.

  • Familienbett: Das Familienbett bietet viele Vorteile, gerade, wenn das Baby noch gestillt wird, da es nicht extra aus seinem Bettchen zum nächtlichen Stillen geholt werden muss. Untersuchungen haben gezeigt, dass Babys im Familienbett seltener aufwachen und weniger schreien.

  • Schlafumgebung: Im ersten Lebensjahr wird empfohlen, dass das Baby im Elternschlafzimmer im eigenen Bett schläft.

Eltern sollten akzeptieren, dass es einfach auch Babys gibt, die im ersten Jahr nicht durchschlafen und aufwachen, weil sie beispielsweise Durst haben. Das wird sich ganz sicher irgendwann ändern!

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Ist es sinnvoll, durchschlafen mit dem Baby zu trainieren?

Es gibt einfach auch Babys, die trotz aller Bemühungen ihrer Eltern schwer in den Schlaf finden oder auch mit knapp einem Jahr immer noch drei- bis viermal pro Nacht stillen möchten. Das kann für alle Beteiligten zermürbend sein und Eltern wünschen sich oft eine Lösung. Hierbei stoßen sie oft auf Schlaflernprogramme. Am bekanntesten ist die Ferber-Methode, um dem Baby Ein- und Durchschlafen beizubringen. Dabei wird das Kind ins Bett gelegt, mit einem liebevollen, aber kurzen Ritual verabschiedet und dann alleine gelassen. Weint das Baby, wird drei bis fünf Minuten abgewartet, bevor Mutter oder Vater ins Zimmer gehen, um das Kind kurz zu trösten und wieder zu verlassen. Dieses Vorgehen wird so lange wiederholt, bis das Kind schläft. Das kann jedoch gerade anfangs mehrere Stunden dauern und für alle Beteiligten schwer zu ertragen sein. Kritiker*innen des Schlaftrainings vermuten, dass dem Baby so seelische Schmerzen zugeführt werden, die eine Frustration auslösen. Dies führe zu einem gestörten Urvertrauen und schüre auch später Verlassensängste. Außerdem kann man schlafen und durchschlafen nicht wirklich üben oder trainieren mit einem Baby, schließlich muss es seinen eigenen Rhythmus finden und zur Ruhe kommen.

Letztendlich schlafen alle Kinder irgendwann im eigenen Bett durch. Wenn die Nerven der Eltern es mitmachen, ist es ideal, dem Baby die Zeit zu geben, die es braucht, um seinen eigenen Schlafrhythmus zu finden. Bis dahin können die oben genannten Tipps unterstützend wirken.

Wenn Sie übermüdet und genervt sind: Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Hebamme über Ihre Situation. Sie wissen genau, welchen Belastungen Sie in den ersten Lebenswochen Ihres Kindes oft ausgesetzt sind und können mit Ihnen zusammen nach Lösungen suchen. Und vergessen Sie nicht: Die erste Zeit geht vorüber!

Wie viele Stunden Schlaf im ersten Lebensjahr?

Die Dauer des Schlafs ist im ersten Lebensjahr sehr unterschiedlich, durchschnittlich schlafen neugeborene Babys 16 Stunden am Tag. Manchen Babys reichen jedoch bereits 14 Stunden, während andere Babys bis zu 20 Stunden täglich schlafen. Während des Schlafens gehören rhythmische Bewegungen wie beispielsweise Kopfwackeln zum normalen Schlafverhalten von Babys.

Durchschnittliche Schlafdauer von Babys und Kindern bis 6 Jahren

Die Angaben in der Tabelle, wie viele Stunden ein Baby/Kind schläft, bezieht sich nicht ausschließlich auf den Nachtschlaf, also durschlafen, sondern benennt die Gesamtdauer pro Tag.

Alter Schlafdauer (im Durchschnitt!)
0-6 Monate ca. 17 Stunden
3 Monate ca. 14,5 Stunden
6-12 Monate ca. 14 Stunden
18 Monate ca. 13,5 Stunden
2 Jahre ca. 13 Stunden
3 Jahre ca. 12,5 Stunden
4 Jahre ca. 12 Stunden
5 Jahre ca. 11,5 Stunden
6 Jahre ca. 11 Stunden

Egal wie Ihr Kind schläft, vergessen Sie nicht: Jedes Baby ist anders und Abweichungen zu anderen und Durschnittswerten sind völlig normal. Manche Kinder schlafen gerne, andere wehren sich gegen Schlafen. Wenige Babys schlafen schon früh durch, bei anderen dauert es länger und manchmal schlafen auch die frühen "Durchschläfer" plötzlich nicht mehr durch. Lassen Sie sich nicht von Aussagen anderer Mütter verunsichern - Ihr Baby und sein Schlaf sind eben individuell.

Unser Schlafverhalten ist uns auch in die Wiege gelegt. Wie bei den Eltern auch, gibt es bei Babys Lerchen und Eulen: Die einen brauchen nur zehn bis zwölf Stunden Schlaf, während andere bis zu 20 Stunden schlummern und ihren Schlaf genießen.

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